Mikl-Leitner fordert:

„Medizin-Studienplätze für unsere Maturanten!“

Niederösterreich
17.08.2025 17:00

Tausende Ärzte treten in absehbarer Zeit in den wohlverdienten Ruhestand. Jährlich besteht ein Bedarf von mehr als 1800 neuen Medizinern. Dem stehen aber nur 1700 Medizin-Studienplätze an öffentlichen Universitäten zur Verfügung. Ein Viertel davon besetzen Numerus-Clausus-Flüchtlinge aus Deutschland. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner macht dagegen mobil.

Der drohende Ärztemangel bleibt ein dominierendes Thema dieses Sommers. „In fünf bis zehn Jahren wird man bei allen Ärzten bezahlen müssen“, hat ja ein Facharzt aus Bruck an der Leitha in der „Krone“ prophezeit. Nachsatz: Wenn das Gesundheitssystem nicht zeitgemäß angepasst werde.

Gespräch mit Ministerin
Ein wesentlicher Bereich dieses Systems ist mit Blickrichtung in die Zukunft die Ärzteausbildung. Und da hat Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner offensichtliche Schwachstellen jetzt auf höchster Ebene angesprochen. Bei einem Arbeitstreffen mit Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) machte sich die Landeschefin für dringend erforderliche Neuerungen stark: „Angesichts eines erfreulich hohen Interesses heimischer Maturanten am Medizinstudium müssen wir Numerus-Clausus-Flüchtlingen aus Deutschland einen Riegel vorschieben.“ Denn viele von diesen würden nach der vom österreichischen Steuerzahler finanzierten Ausbildung flugs wieder in ihre Heimat zurückkehren.

Johanna Mikl-Leitner im Gespräch mit Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner.
Johanna Mikl-Leitner im Gespräch mit Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner.(Bild: NLK)

Gutachten zeigt Weg auf
Mikl-Leitner wies die Ministerin auf ein Gutachten von Universitätsprofessor Walter Obwexer hin, das besagt, dass mit der Wiedereinführung der sogenannten besonderen Universitätsreife Ausländer nur dann in Österreich Medizin studieren könnten, wenn sie auch in ihrem Herkunftsland dazu berechtigt sind. „Das wäre ein guter Weg, um mehr Studienplätze für unsere Studentinnen und Studenten frei zu machen“, gab Mikl-Leitner Ministerin Holzleitner mit auf den Weg nach Wien.

„Wir lassen nicht locker“
Außerdem bekräftige die Landeshauptfrau im Gespräch mit der Ministerin die Notwendigkeit der vom Bund finanzierten Masterstudienplätze im Bereich Psychotherapie in Niederösterreich. Nach dem aktuellen Stand der Verhandlungen könnten 80 Studienplätze an der Universität für Weiterbildung Krems angesiedelt werden. „Der Bedarf an Psychotherapeuten wächst ständig. Mehr Studienplätze sind dringend nötig“, so Mikl-Leitner. Und meinte abschließend: „Mir ist jeder Weg recht, den die Wissenschaftsministerin beschreiten, der uns ans Ziel bringt – mehr Mediziner-Nachwuchs für Österreich. Da werden wir nicht lockerlassen!“

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