Wenige "Ausreißer"

Österreichs Spitäler erstmals im Qualitäts-Check

Österreich
18.12.2013 13:08
Echter Fortschritt im Qualitätsmanagement innerhalb des Krankenhauswesens: Erstmals liegt nun ein Bericht zum A-IQI-Projekt - dem österreichischen Qualitätsindikatoren-System für Spitäler - vor. Darin wird eine Auswertung nach anerkannten Qualitätskriterien präsentiert. Fazit: Wenige "Ausreißer" und durchaus ähnliche Ergebnisse wie in Deutschland oder der Schweiz. Gesundheitsminister Alois Stöger ortete darin "einen wichtigen Schritt in Richtung Patientensicherheit".

"Alle Krankenhäuser haben sich freiwillig beteiligt. Ich habe nur eine negative Stellungnahme einer Einzelperson erhalten", erklärte Silvia Türk, Projektleiterin im Gesundheitsministerium. "Österreich verfügt über ein sehr gutes und von der Bevölkerung geschätztes Gesundheitssystem, das von einem hohen Versorgungsniveau gekennzeichnet ist. Die Qualität der medizinischen Versorgung ist in der Regel sehr gut", heißt es in dem Bericht.

Aber auch in Gesundheitssystemen, "die hoch entwickelt sind und in denen medizinischen Behandlungen in einer sehr hohen Qualität durchgeführt werden", könne Verbesserungspotenzial identifiziert werden. Da es bisher aber keine flächendeckende und ausreichende Erhebung von Qualitätsindikatoren und deren Analyse gab, war in Österreich weitestgehend unbekannt, wo genau eben diese Verbesserungspotenziale liegen. Diese Lücke wurde nun geschlossen.

191 Indikatoren bei 45 Krankheitsbildern untersucht 
Insgesamt wurden bei der Erhebung 191 Indikatoren bei 45 Krankheitsbildern herangezogen. Durch die Untersuchung konnte beispielsweise festgestellt werden, dass es in Österreich ein Problem mit dem Management der Blutgerinnung bzw. der Thromboseprophylaxe gibt. Hier werden bereits verbesserte Strategien geplant.

Im Vergleich mit der Schweiz und Deutschland schneiden österreichische Krankenhäuser bei mehreren Indikatoren - wie Sterblichkeit im Krankenhaus bei Herzinsuffizienz oder Schlaganfall - recht gut ab.

"Wichtiger Schritt in Richtung Patientensicherheit"
Gesundheitsminister Stöger reagierte auf die Untersuchungsergebnisse äußerst positiv. "Der erste Bericht zur Ergebnisqualität in österreichischen Spitälern ist ein wichtiger Schritt in Richtung Transparenz und Patientensicherheit. Wir wollen die Abläufe im Spital konsequenter und verständlicher machen, Wartezeiten verkürzen und die Qualität sowie die Ergebnisse der Behandlungen verbessern." Es sei zudem erstmals möglich, "flächendeckend die Qualität der Behandlung zu messen und zu vergleichen, eventuelle Schwächen der Organisation festzustellen und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung zu identifizieren", so Stöger weiter.

Qualitätsverbesserung im Vordergrund
Auch für den Chef des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger, Hans Jörg Schelling, stellt der Qualitätsreport für die Krankenhäuser einen wichtigen Schritt in der Gesundheitsreform dar: "Es ist das große Ziel der Gesundheitsreform, von einer einrichtungsorientierten Finanzierung zu einer patientenorientierten Versorgung zu kommen. Im Vordergrund muss dabei immer die Qualitätsverbesserung stehen."

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