Bei Pottenbrunn entstand 1998 der erste Windpark Österreichs. Der Errichter hat noch zwei Parzellen von damals übrig und plant nagelneue Anlagen. 27 Jahre später hat sich der Wind gedreht: Hebeln alte Widmungen über Abstandsvorschriften neue Gesetze aus?
Es war der erste Windpark in Österreich: In Pottenbrunn im Norden St. Pöltens drehte sich im Jahr 1998 alles um eine Technologie, die die Energieerzeugung revolutionieren sollte. 27 Jahre später will nun der damalige Vordenker, der mit seinem Konzern „Im Wind“ Anlagen in aller Welt betreibt, dort, wo alles begann, zwei neue Windräder errichten.
Auf die Größe kommt es an, warum es in Pottenbrunn stürmisch ist
Nur: Mittlerweile sind die Stromerzeuger auf 220 Meter gewachsen. „Und damit auch die gesetzlichen Mindestabstände zu Wohngebieten – bis zu zwei Kilometer“, wie die Bürgerinitiative Pro Maria Jeutendorf – Mauterheim argumentiert. Fakt sei: „Die beiden Anlagen würden derzeit geltende Abstände zu mehreren Dörfern teilweise auch um die Hälfte unterschreiten!“
Bürgerinitiative gibt nicht auf: Neue Homepage für mehr Unterschriften
Nun kommt der „Don Quijote-Effekt“ ins Spiel: Die Widmung erfolgte bereits 2003, die Abstandsregelung trat erst ein Jahr später in Kraft – man dreht sich rechtlich und politisch im Kreis. Die zuständige Abteilung beim Land kühlt die Gemüter: „Da die Widmung früher erfolgte, kommt die Bestimmung nicht zur Anwendung“, verweist der Experte Alexander Teutsch aber auf die seit Jänner laufende Umweltverträglichkeitsprüfung.
St. Pölten sieht die zusätzliche Energiegewinnung als wichtiger an
Ins selbe Horn bläst man seitens der Stadt St. Pölten: „Bürger können profitieren, etwa mit Beteiligung an einer Energiegenossenschaft.“ Die Bürgerinitiative will mit neuer Homepage noch mehr Unterschriften sammeln. Der Projektwerber sieht das neutral: „Ihr gutes Recht, dafür ist ja das Verfahren“
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