Der Schulstart bringt nicht nur neue Stundenpläne, sondern auch neue Wege – für über 200.000 Kinder in Wien. Damit alle sicher zur Schule gelangen, hat die Stadt in den vergangenen Jahren umfassende Maßnahmen umgesetzt.
Wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto direkt vor das Schultor bringen, entstehen oft unübersichtliche und gefährliche Situationen. Schulstraßen setzen hier bewusst an: 30 Minuten vor und nach dem Unterricht wir die Straße vor der Schule autofrei. Die Maßnahme hat sich bewährt – mittlerweile gibt es in Wien zahlreiche Schulstraßen mit klaren Regeln, die von der Polizei und engagierten Schulweghelferinnen und Schulweghelfern unterstützt werden.
Schulvorplätze dienen als sichere Pufferzonen zum Straßenraum. Sie sind Treffpunkt, Spielraum und Rückzugsort – vor allem in der Früh, wenn viele Kinder gleichzeitig ankommen. Seit 2022 wurden 21 bestehende Schulvorplätze umgestaltet und 13 neu geschaffen. Insgesamt gibt es in Wien heute 93 autofreie Schulvorplätze. Hier wurden Bäume gepflanzt, Bänke und Spielgeräte aufgestellt und Trinkbrunnen installiert.
Ein besonderes Highlight gibt es in Favoriten
Mit dem ersten Supergrätzl Wiens setzt die Stadt neue Maßstäbe für sichere und lebenswerte Schulumfelder. In einem ganzen Wohnviertel rund um die Mittelschule Herzgasse in Favoriten wurde der Durchzugsverkehr weitgehend unterbunden – nur Anrainerinnen und Anrainer sowie Lieferverkehr dürfen zu definierten Zeiten zufahren. Kreuzungen wurden entschärft, Gehsteige verbreitert, Mikrofreiräume geschaffen.
Das Ergebnis: Es ist schöner und grüner. Neue Bäume, ein helles Pflaster und Vernebelungsdüsen sorgen dafür, dass es im Sommer kühler bleibt. Und vor allem ist es für die Kinder komfortabler und sicherer geworden.
Die neue Fußgängerzone vor der Schule mit Sitzmöglichkeiten und Wasserspielen macht den Schulweg auch angenehmer und gesünder. Das gesamte Grätzl ist zudem nahtlos an das Wiener Radverkehrsnetz angebunden.
Wussten Sie? Wien liegt mit 26,1 Prozent bei der Umsetzung von Schulstraßen an Volksschulen europaweit an zweiter Stelle – gleich hinter London.
Der Schulweg ist weit mehr als nur der tägliche Weg zur Volksschule. Kinder, die regelmäßig zu Fuß unterwegs sind, lernen, sich im Straßenverkehr sicher und verantwortungsbewusst zu bewegen. Die Stadt Wien empfiehlt daher, schon vor dem ersten Schultag mit gezieltem Schulwegtraining zu beginnen. Kinder eignen sich sicheres Verhalten im Straßenraum am besten durch eigene Erfahrungen an.
Besonders wirkungsvoll ist das zu Fuß – zunächst gemeinsam mit den Eltern, später selbstständig. Frühzeitiges Üben des Schulwegs stärkt nicht nur die Selbstständigkeit, sondern bereitet Kinder auch auf andere Alltagswege vor – wie etwa den Weg zu Freundinnen und Freunden, zum Sport oder zur Musikschule.
Ein häufig unterschätztes Risiko: Kinder lassen sich leicht ablenken – sei es durch das Smartphone oder Gespräche mit Schulkameradinnen und -kameraden. Eltern sollten daher mit ihren Kindern über richtiges Verhalten auf dem Schulweg sprechen.
Nutzen Sie die sicheren Schulwege in Wien! Weitere Informationen hierzu finden Sie auf schulweg.wien.gv.at