Jugendliche aus der deutschsprachigen Region Schlesien in Polen besuchten eine Woche lang Kärnten. Und dabei stand nicht nur die Völkerverständigung, sondern auch der sprachliche Austausch. Denn immerhin erhalten sie in ihrer Heimat kaum noch Sprachunterricht.
Mit der Kürzung der Fördermittel für Volksgruppen um gut ein Drittel des polnischen Staates stehen Minderheiten vor großen Herausforderungen. „Statt drei Wochenstunden Sprachunterricht für die Muttersprache erhalten die Kinder und Jugendlichen in Schlesien nur noch eine Stunde“, erklärt Bruno Burchhart, der sich seit vielen Jahren mit europäischen Minderheiten beschäftigt. Und daher entschloss sich der gebürtige Rosentaler auch im Zeichen der Völkerverbundenheit einer Gruppe Jugendlicher, einen Aufenthalt in Kärnten zu ermöglichen.
Tanzen unter dem Lindwurm und Besuch bei Kaiser
Vergangene Woche war es schließlich dann so weit, und 25 Jugendliche kamen mit ihren sieben Betreuern in den Süden Österreichs. „Mehrere Organisationen, darunter auch die Kärntner Landmannschaft, machten das Unterfangen möglich“, sagt Burchhart im Gespräch mit der „Krone“. Immerhin kostete die Reise samt Aufenthalt rund 20.000 Euro.
Die Muttersprache ist für alle wichtig. Und die Finanzreduktion des polnischen Staates für den deutschen Muttersprachen-Unterricht verschärft die Situation.
Bruno Burchhart, Organisator des völkerverbindenden Treffens
Und dabei konnten die Jugendlichen nicht nur die idyllische Kärntner Landschaft bestaunen, sie hatten auch ein dichtes Programm. Neben dem sprachlichen Austausch gab es auch jede Menge Kultur. „Die Jugendlichen haben nicht nur in den verschiedensten Kärntner Ortschaften ihre einzigartigen Trachten zur Schau gestellt, sondern auch musiziert.“ Dabei durfte eine traditionelle Folklore unter dem Lindwurm und ein Besuch bei Landeshauptmann Peter Kaiser im Spiegelsaal der Landesregierung nicht fehlen. Außerdem stattete die Delegation auch dem Kärntner Landtag einen Besuch ab, wo sie gemeinsam mit Landtagspräsident Reinhart Rohr den großen Wappensaal besichtigte.
Die Jugendlichen aus Schlesien trafen sich in der Woche auch mit Kärntner Jugend. „Dabei stand natürlich wieder einmal der sprachliche Austausch im Fokus. Aber die Jugendlichen machten auch gemeinsam Sport – ein Zeichen des friedlichen und völkerverbindenden Umgangs miteinander.“
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