Ermittlungen laufen

Verdacht auf Datendiebstahl bei steirischer Firma

Österreich
11.12.2013 11:59
Ehemalige Mitarbeiter des steirischen Löschfahrzeugherstellers Magirus Lohr stehen im Verdacht, in großem Umfang Daten gestohlen und diese für ein neues Unternehmen genutzt zu haben. Gegen drei Personen wird ermittelt, am Mittwoch fanden in der Steiermark und in Tirol Hausdurchsuchungen statt.

Hintergrund der Geschichte: Mehrere Angestellte des steirischen Herstellers von Feuerwehrautos mit Sitz in Kainbach bei Graz haben in diesem Jahr das Unternehmen verlassen. Anschließend gründeten sie ein österreichisches Tochterunternehmen einer französischen Gruppe, die unter anderem auch Fahrzeuge zur Brandbekämpfung herstellt.

Das französische Unternehmen wollte sich scheinbar auch auf dem österreichischen Markt etablieren. Im Zuge dessen sollen die ehemaligen Mitarbeiter Daten - darunter Baupläne für Löschfahrzeuge - an das neue Unternehmen weitergegeben haben.

"Geschäftsgeheimnisse im großen Stil angeeignet"
"Es besteht der begründete Verdacht, dass sich die Konkurrenz über ehemalige Mitarbeiter unseres Hauses im großen Stil Geschäftsgeheimnisse von Magirus Lohr angeeignet hat", sagte Magirus-Lohr-Geschäftsführer Richard Reder. Nach Angaben von Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, hat Magirus Lohr bereits im September gegen drei Personen Anzeige erstattet.

Am Mittwoch wurden in der Steiermark und in Tirol auf Anordnung einer richterlichen Entscheidung des Oberlandesgerichts Graz von Ermittlern mehrere Räumlichkeiten durchsucht. Dem Vernehmen nach wurden unter anderem Computer sichergestellt.

Geschäftsführer: "Wir setzen uns vehement zur Wehr"
"Wie wir bei der forensischen Untersuchung von firmeneigenen Computern feststellen mussten, haben diese Mitarbeiter noch während ihres aufrechten Dienstverhältnisses bei Magirus Lohr systematisch Betriebsgeheimnisse an das französische Unternehmen weitergegeben. Dabei handelt es sich beispielsweise um die gesamte Fahrzeugplanung für das Jahr 2013", so Reder.

Auch Kundenlisten und sensible Firmendaten sollen dabei weitergegeben worden sein. "Wir stellen uns mit unseren konkurrenzfähigen Produkten jeder Form von Wettbewerb, aber wenn die Grenzen zum Strafrecht überschritten werden, setzen wir uns dagegen vehement zur Wehr."

Es wurde wegen Verletzung von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen beim Straflandesgericht Graz Anzeige erstattet. Am Grazer Zivilgericht wurde ein Antrag auf einstweilige Verfügung eingebracht, um das "unlautere Abwerben von Mitarbeitern und die Weitergabe von Geschäftsgeheimnissen zu unterlassen". Iveco Magirus Lohr erzielte 2012 einen Umsatz von 22,5 Millionen Euro.

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