Geschlechtsangleichende Maßnahmen erst ab 25 Jahren? Diesen Vorschlag brachte vor kurzem Bundesministerin Claudia Plakolm (ÖVP) ins Spiel – Tirols Landesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) konnte dem viel abgewinnen. Gegen den Vorschlag wehren sich nun das Zentrum für Sexuelle Gesundheit Tirol und die Grünen.
Nicht einverstanden mit der von Bundesministerium Claudia Plakolm (ÖVP) geforderten Altersgrenze für geschlechtsangleichende Maßnahmen zeigt sich das Tiroler Zentrum für sexuelle Gesundheit. Wie berichtet hat sich auch Tirols Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) den Forderungen Plakolms, Maßnahmen zur Geschlechtsangleichung erst ab einem Alter von 25 durchführen zu dürfen, angeschlossen. „Ein pauschales Verbot von Unterstützungsangeboten schadet Jugendlichen mit Fragen zur Geschlechtsidentität. Was Jugendliche brauchen, sind Anlaufstellen, Informationen und Begleitung – für sich und ihre Familien, um gute Entscheidungen zu treffen. Gerade für Trans-Jugendliche kann das Durchleben einer ,falschen’ Pubertät extrem belastend sein. Studien zeigen ein erheblich höheres Risiko für Depressionen und Suizid sowie Suizidgedanken. Ob eine Transition der richtige Weg ist, lässt sich nicht pauschal beantworten – darum braucht es individuelle, gut begleitete Entscheidungen“, heißt es aus dem Zentrum für sexuelle Gesundheit.
Wer bereits ausgegrenzte Jugendliche für Schlagzeilen instrumentalisiert, handelt verantwortungslos und gefährdet das Vertrauen Junger in die Gesellschaft.
LA Zeliha Arslan (Tiroler Grüne)
Bild: Birbaumer Christof
„Transition ist kein spontaner Entschluss“
Kritik kommt auch von den die Tiroler Grünen. Sie bringen einen Antrag zur Kompetenzsteigerung in diesem Bereich für Pädagoginnen und Pädagogen ein – welcher vom Landtag zur Kenntnis genommen wird. Zeliha Arslan, Landtagsabgeordnete und Jugendsprecherin der Tiroler Grünen: „Die Transition ist kein spontaner Entschluss, sondern ein oft jahrelanger, von Fachpersonen begleiteter Prozess. Eine medizinisch-therapeutische Begleitung dauert nicht zwei Tage – wer es so darstellt, betreibt bewusste Irreführung, um Stimmung zu machen.“
Die Grünen fordern stattdessen, Jugendliche ernst zu nehmen, sie zu begleiten und ihnen Rahmenbedingungen zu bieten, in denen sie zu selbstbestimmten Erwachsenen heranwachsen können. Dazu gehöre auch, dass sie in ihrer Identität gesehen und akzeptiert werden – und nicht durch bürokratische Hürden und gesellschaftliche Ausgrenzung zusätzlich belastet werden.
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