Öko-Alarm in NÖ

Eintiefung der Donau bedroht die Naturpark-Idylle

Niederösterreich
29.07.2025 05:45

Der große Strom gräbt sich immer tiefer in den Boden – und wegen des Wiener Kraftwerks Freudenau kommt kein Schotter mehr nach. Für den Naturpark Donauauen ist dieser sogenannte Geschiebemangel fatal.  Und das sorgt jetzt für Politiker-Zoff im weiten Land.

Die Donau gräbt sich selbst ihr Grab und dadurch verschwinden in den Abschnitten zwischen Hainburg und Orth an der Donau Wasser und Leben aus den Auen“, sagt Helga Krismer, grüne Klubobfrau im Landtag: „Ich bekomme auch immer öfter Hilferufe von Anrainern, die befürchten dass das Grundwasser knapp werden kann.“ Die Fakten entnimmt Krismer dem Endbericht einer entsprechenden Arbeitsgruppe. Besonders erschüttert Naturschützer der Rückgang der Fischpopulation um mehr als 70 Prozent und der traurige Zustand der Altgewässer, die den Anschluss zum Hauptstrom verloren haben.

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Es braucht ein klares Bekenntnis zur ökologischen Sanierung der Donau. Die Wiederherstellung der Auen muss oberstes Ziel sein.

Helga Krismer, Klubobfrau der Grünen im Landtag

Schleichende Öko-Katastrophe
Das alles führen Experten auf ein Geschiebedefizit von jährlich 150.000 Kubikmetern zurück. Grund dafür – es kommt wegen des Wiener Kraftwerks Freudenau kein Schotter mehr nach. Krismer schießt zürnend aus allen Rohren: „Das Land ist über diese schleichende Ökokatastrophe informiert. Trotz Kenntnis dieses Geschiebedefizits, das den regionalen Wasserhaushalt ins Schleudern bringt, setzt der zuständige Landesvize Stephan Pernkopf aber keine wirksamen Schritte.“ In einer Anfrage an diesen will Helga Krismer jetzt wissen, ob sich Niederösterreich überhaupt für eine ökologische Sohlanhebung einsetze.

Auch filigrane Libellen schwirren durch die Donauauen.
Auch filigrane Libellen schwirren durch die Donauauen.(Bild: Baumgartner)
Die Donuauen sind Lebensraum prächtiger Hirsche.
Die Donuauen sind Lebensraum prächtiger Hirsche.(Bild: Sendor-Zeman)

Donau ist wichtige Lebensader
Süffisanter Konter aus dem Büro Pernkopf: „Krismer hätte lange Gelegenheit gehabt, ihre Parteikollegin damalige Ministerin Gewessler zu befragen, die bis vor kurzem für diese wichtige Angelegenheit zuständig war, aber die Sohleintiefung nicht stoppte.“ Eine Stabilisierung der Donausohle sei in der Tat dringend notwendig, daher laufen längst Maßnahmen von Verbund, viadonau und Ministerium – alles unter wissenschaftlicher Aufsicht der Universität für Bodenkultur. Pernkopf: „Sollten diese Maßnahmen nicht reichen, drängen wir auf weitere. Denn die Donau ist eine wichtige Lebensader für unser Land!“

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