Eine dreiteilige ZDF-Doku (heute, ab 20.15 Uhr) beleuchtet detailliert, wie einst Undenkbares Realität wurde: Dass drei bürgerliche Damen in Königsfamilien einheiraten.
Mehr als 20 Jahre hält das gemeinsame Glück von Prinz William und Kate Middleton schon. Kennengelernt haben sich die beiden während ihres Studiums in St. Andrews im Herbst 2001 mit drei weiteren Kommilitonen in einer Studenten-WG. Kurz darauf sollen Amors Liebespfeile in beide Herzen getroffen haben und im April 2004 wurde die Beziehung der beiden durch Fotos vom gemeinsamen Schweizer Skiurlaub auch in der Öffentlichkeit bekannt. Der hohe Druck von außen führte erst zu einer kurzen Trennung, verband das fesche Paar schlussendlich aber nur noch dichter – am 29. April 2011 läuteten in Westminster Abbey die Hochzeitsglocken und man überstand seither Krisen wie familiären Zwist oder eine Krebserkrankung Kates.
Sich mit royalen Pflichten vertraut machen
Middleton ist aber bei Weitem nicht die einzige Bürgerliche, die sich in der jüngeren Vergangenheit in eine Königsfamilie eingeheiratet hat. Die Liebe zu einem Royal hat auch in anderen Königshäusern für Mary Donaldson, Mette-Marit Tjessem Høiby und Daniel Westling alles verändert. In der dreiteiligen Doku „Plötzlich Majestät“ (ZDF, 20.15 Uhr) werden die bewegenden Liebesgeschichten erzählt und von Monarchie-Expertinnen und Königshauskennern kommentiert und eingeordnet. Der Fokus liegt auf den Bürgerlichen, die sich mit royalen Traditionen, Pflichten und Gepflogenheiten vertraut machen müssen.
„Zwischen dem Leben einer Bürgerlichen und dem eines königlichen Familienmitglieds liegen Welten“, analysiert Journalistin Afua Hagan, „man hat keine wirkliche Vorstellung davon, worauf man sich tatsächlich einlässt. Es ist wie die Geburt eines Kindes.“ So war auch das anfängliche Urteil über Middleton vernichtend, wie Anna Whitelock, Historikerin der Universität London, weiß: „Die Medien waren regelrecht besessen davon herauszufinden, ob William eine Freundin hat und ob es was Ernstes ist. Dabei zeigte sich auch, wie konservativ Großbritannien beziehungsweise die britische Presse oft noch ist. Es wurde so dargestellt, als ginge es dieser Bürgerlichen vor allem um den sozialen Aufstieg.“
Bürgerliche modernisieren
Westling lernte Kronprinzessin Victoria von Schweden als ihr Personal Trainer kennen. Mit der Hochzeit 2010 wurde erstmals in der jüngeren Geschichte der schwedischen Monarchie ein Bürgerlicher Ehegatte des Thronfolgers. „Mit der Zeit lernte Daniel immer mehr darüber, wie man sich als Royal richtig verhält“, so „Sunday Times“-Journalist Peter Conradi, „sie putzten ihn heraus, gaben ihm Englischunterricht und verwandelten ihn in einen geeigneten Heiratskandidaten.“ Die Dänen können sich ihre Monarchie ohne Königin Mary gar nicht mehr vorstellen – sie hat einen wichtigen Anteil daran, dass das Königshaus nach außen hin stark modernisiert wurde.
Anlaufschwierigkeiten hatte dafür Mette-Marit bei den Norwegern. Als sie Kronprinz Haakon 2001 heiratet, hält sie das Volk als Königin für ungeeignet – ein knappes Vierteljahrhundert später hat sie sich längst profiliert. „Manche Kommentatoren und Zeitungen hatten schon das Ende der Monarchie ausgerufen“, erinnert sich Influencerin Ingeborg Senneset. Längst weiß man aber: Bürgerlich und royal kann sehr gut funktionieren.
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