1,3 Mio. Euro nötig

Geld fehlt: Stainzer Flascherlzug droht das Aus

Steiermark
23.07.2025 13:18

1,3 Millionen Euro sind nötig, um die Gleise des Stainzer Flascherlzugs zu erneuern. Eine Summe, die die Gemeinde alleine nicht stemmen kann, sagt Bürgermeister Karl Bohnstingl (ÖVP): „Ohne Hilfe des Landes hat der Zug keine Zukunft.“

Neben dem Schloss gilt er als das touristische Aushängeschild der Schilcherstadt Stainz: Der Flascherlzug, der von Stainz nach Preding fährt. Die bunte Schmalspurbahn könnte jetzt aber vor ihrem Ende stehen: „Ein neues Gutachten hat ergeben, dass wir 1,3 Millionen Euro in die Erhaltung investieren müssten“, sagt Bürgermeister Karl Bohnstingl. „Das kann sich die Gemeinde alleine nicht mehr leisten.“ 

Bohnstingl hofft auf Rettung durch das Land Steiermark. „Im September werden wir Gespräche führen“, kündigt der ÖVP-Ortschef an. „Wenn das nichts wird, müssen wir weitere Schritte machen und den Betrieb einstellen.“ Schon jetzt schieße die Gemeinde jährlich 100.000 Euro zu. Lok-Reparaturen kosten bis zu 30.000 Euro zusätzlich, ein Millionenbetrag sei niemals zu stemmen. „Wir bräuchten die ganzen 1,3 Millionen vom Land.“ An eine Lösung mit Crowdfunding oder Spenden denkt Bohnstingl nicht, dafür sei der Betrag schlicht zu hoch. 

Der Stainzer Bürgermeister Karl Bohnstingl
Der Stainzer Bürgermeister Karl Bohnstingl(Bild: Gerald Schwaiger)

20.000 Touristen fahren im Jahr mit dem Zug
Für viele Stainzer sei es „schwer, so etwas wie den Flascherlzug aufzugeben. Er gehört einfach zu Stainz.“ Eröffnet wurde die 11,4 Kilometer lange Bahn im Jahr 1892. 20.000 Touristen tuckern jährlich damit durch die Landschaften der Weststeiermark. 

Von ihnen hängen Schicksale ab. Erst im April hat sich Tatjana Schuster getraut: Sie hat den Zug-Heurigen übernommen und versorgt seither Gäste aus nah und fern mit Brezen, Krapfen und Verhackert-Broten. „Als ich gehört habe, dass dem Zug das Ende droht, war ich zutiefst schockiert“, sagt die Gastronomin zur „Krone“. „Wenn es den Zug nicht mehr gibt, würde wohl auch die Gastro sterben.“

Dabei läuft es eigentlich gut für den Familienbetrieb: Paare mit Kindern kommen gerne an Wochenenden hierher, Gruppen von Bustouristen aus der Schweiz, aus Deutschland und Italien sind begeistert von der Attraktion. „Ich wünsche mir sehr, dass es weitergeht!“

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