Schlagzeilen über extreme Hitze hat es immer schon gegeben. Was Zeitungen früher berichteten – und wie die Tiroler Bauern um ihre kostbare Ernte bangten.
Hitzefrei gibt es nicht, wenn die Feldarbeit ruft! Da war der Strohhut wichtiges Accessoire für die Bäuerinnen. Nicht aus modischer Überlegung, sondern schlicht aus praktischer.
Das einfache Leben zwischen Alm und Hof
Chronist Martin Reiter aus St. Gertraudi hat zum Thema Hochsommer ein paar Impressionen aus vergangenen Jahrzehnten zusammengetragen. Die Fotos stammen aus den 1960er Jahren und zeigen Tiroler Bauernfamilien bei der Arbeit. Die Aufnahmen vermitteln ein durchaus romantisches Bild vom einfachen Leben am Land. Die Wirklichkeit war beschwerlich, geprägt von viel Handarbeit und dem täglichen Blick gegen Himmel, der letztlich entschied, ob die Ernte eine gute oder für heuer verloren ist.
„Die Äcker und Wiesen vollständig ausgedörrt“
Unwetter und Dürre bedrohen heute wie damals die Früchte der Arbeit. Temperaturrekorde und verheerende Unwetterkatastrophen hat es immer gegeben. So berichtete die Wiener Zeitung 1868: „Im Thale Pregratten soll es 34 Grade gehabt haben. Die Gebirgsbäche schwellen ungeheuer an; der ewige Schnee und das Eis können dieser großen Hitze nicht widerstehen.“ Im Grazer Volksblatt war im Juli 1911 zu lesen: „Aus dem Oberen Inntal wird gemeldet, dass die Äcker und Wiesen vollständig ausgedörrt sind. Die Ernte ist in höchster Gefahr. In Südtirol verzeichnet man dieser Tage bis zu 50 Grad Celsius, in Nordtirol erreichte die Temperatur bisher die Höhe von 46 Grad.“
Und die Innsbrucker Nachrichten berichteten im Juli 1928 von einem Hitzeopfer. Auf dem Weg zur Hungerburg sei ein Einheimischer „im Nageletal, wohl infolge der großen Hitze, an einem Herzschlag oder Hitzschlag zusammengebrochen: er war sofort tot.“
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