Nun Sankt Barbara

Gemeinden „krachen“: Nächster Ort in Turbulenzen

Steiermark
18.07.2025 06:00

Viele Gemeinden haben massive Finanzprobleme, nun auch St. Barbara im Mürztal. Die neue politische Führung mit ÖVP und FPÖ spricht von Altlasten und offenen Rechnungen. Die triste Finanzentwicklung und die Gefahr von Förderkürzungen für örtliche Vereine alarmiert die Landes-SPÖ.

In vielen Gemeinden kracht es budgetär im Gebälk, so auch in St. Barbara im Mürztal. Am Donnerstag nahm die neue Gemeindeführung unter ÖVP-Bürgermeister Arno Russ einen öffentlichen Kassasturz vor. Fazit: Die finanzielle Situation sei prekär, es gibt viel zu tun.

So ist das neue Wärmekraftwerk inklusive Neuverlegung und Sanierung alter Leitungen sowie Grabungen mit 212.000 Euro veranschlagt – aber im neuen Budget noch gar nicht enthalten. Zusätzlich sind „viele offene Rechnungen zu bezahlen, die auf nach der Wahl verschoben worden sind“, sagt Russ mit einem Seitenhieb auf die abgelösten SPÖ-Gemeinderegierung. Man habe „kein Einnahmenproblem, sondern wir haben Altlasten“. Der aktuelle Schuldenstand beträgt rund 4,6 Millionen Euro, die Abgänge sind von gut 660.000 auf 757.000 Euro angestiegen.

„Jeden Euro extra aufnehmen“
Ernst Ebner, zweiter Vizebürgermeister (FPÖ), zeigt sich entsetzt: „Wir müssen jetzt jeden Euro, den wir in St. Barbara investieren, extra aufnehmen. Wir werden alle Hebel in Gang setzen, um die Marktgemeinde wieder in Spur zu bringen.“ Als Erstes hat man einen Liquiditätszuschuss vom Land beantragt. Die Gemeinderäte, aber auch die Bevölkerung sollen künftig transparent über die Lage informiert werden, so das Versprechen.

Thema war auch die Misere um die Brunnalm und die Freizeitbetriebe Veitsch. In den Saisonen 2022 bis 2024 mussten rund 800.000 Euro zugeschossen werden, der Betrieb scheint – mit neuer Geschäftsführung – aber bis auf Weiteres gesichert.

SPÖ-Chef Max Lercher
SPÖ-Chef Max Lercher(Bild: Jauschowetz Christian)

Vereine zittern: SPÖ will ein „Kommunalpaket“
Nach dem „Krone“-Bericht, wonach die steirischen Vereine wegen der leeren Gemeindekassen um ihre Förderungen zittern müssen, ist SPÖ-Chef Max Lercher alarmiert. Wie auch die Neos fordert er ein vorübergehendes Aussetzen der Landesumlage.

Die Landesregierung müsse über Umschichtungen im Landesbudget nachdenken – und zwar für das Schnüren eines „Kommunalpakets“. „Wenn das Geld vor Ort fehlt, dann leidet darunter das Miteinander, wie etwa unsere Vereine, die einen unverzichtbaren Beitrag zum Zusammenleben leisten.“

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