„Lifestyle-Produkt“

Ermittler alarmiert: Kokain gibt es zum Spottpreis

Das alles wurde im Zimmer eines Luxus-Hotels gefunden.(Bild: LPD Steiermark)

Nachdem im Murtal (Steiermark) ein international agierender Drogenring zerschlagen wurde, ist klar: Die Lage ist besorgniserregend! Kokain ist vom Luxus-Suchtgift zum Lifestyle-Produkt geworden. Und der nächste Drogenring scharrt bereits in den Startlöchern.

Der Fall um den jüngst nach akribischer Kleinstarbeit von steirischen Ermittlern ausgehobene Drogenring im Murtal erschüttert. Dieser hat mit Einschüchterungen, Gewalt, Waffengebrauch und Folter völlig neue, erschreckende Dimensionen angenommen.

Doch wieso ist ausgerechnet das Murtal so sehr davon betroffen? „Österreich ist ein Transitland und eine Lagerstätte für den Drogenhandel. Das Murtal liegt logistisch gut“, erklären die leitende Ermittlerin Ruth Toniutti und Erich Schnedl, Suchtgift-Bereichsleiter beim Landeskriminalamt (LKA). Dementsprechend floriert auch der Drogenhandel.

Jüngster Konsument erst 13 Jahre alt
Das Suchtgift würde mittlerweile zu Spottpreisen verkauft. Kokain gelte nun nicht mehr als Luxus-Ware, sondern als Life-Style-Produkt. „Einer der jüngsten Kokain-Konsumenten war erst 13 Jahre“, berichtet ein Polizeibeamter, der unerkannt bleiben möchte. „Kokain wird zu Schlachtpreisen verkauft und weist obendrein einen hohen Reinhaltsgehalt auf.“

Der Fall steht stellvertretend für eine traurige Entwicklung. Doch nun, da die Drahtzieher und Zuarbeiter dieser kriminellen Verbindung gefasst sind – ist das Drogenproblem erledigt? „Nein. Denn die nächsten Kriminellen scharren bereits in den Startlöchern“, geben die Ermittler ernüchternde Einblicke in ihre tägliche Arbeit.