Mehr Verkehrstote

Blutzoll auf Straßen ist heuer enorm angestiegen

Niederösterreich
14.07.2025 06:00

Bereits 54 Menschen verloren in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ihr Leben bei Verkehrsunfällen in Niederösterreich. Das sind um 63,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. 

Dieses Jahr droht als eines der blutigsten in die Straßenverkehrsgeschichte Niederösterreichs der jüngeren Vergangenheit einzugehen. Denn 54 Unfalltote allein in den ersten sechs Monaten bedeuten eine zum Teil hohe Steigerungsrate gegenüber den Vergleichszeiträumen der vergangenen Jahre. So waren 2024 von Jänner bis Juni 33 Todesopfer auf den heimischen Straßen zu beklagen. Höher als heuer war die Zahl, jener, die bei Verkehrsunfällen im weiten Land ihr Leben lassen mussten, zuletzt vor zehn Jahren. 2015 waren zu diesem Zeitpunkt bereits 63 Verunglückte zu beklagen.

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Österreichweit starben im ersten Halbjahr 162 Menschen bei Unfällen. Jedes dritte Opfer war in Niederösterreich zu beklagen.

Katharina Jaschinky, Verkehrsclub (VCÖ)

Höheres Risiko im Sommer
Bedrückende Aussichten: Wie die Statistik zeigt, stehen die „blutigsten“ Monate noch bevor. Denn hochsommerliche Temperaturen erhöhen das Risiko, dass es im Straßenverkehr kracht. An Hitzetagen ereignen sich im Schnitt um 15 Prozent mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden als in den kühleren Jahreszeiten. Der Höhepunkt der Motorradsaison trägt ebenfalls nicht unbedingt zur Steigerung der Verkehrssicherheit bei. So lag auch im Vorjahr die Zahl der Todesopfer auf Niederösterreichs Straßen in der zweiten Jahreshälfte um 55 Prozent über jener der ersten sechs Monate.

Bei Hitze sind Pausen und Flüssigkeit wichtig für die Konzentration der Autofahrer.
Bei Hitze sind Pausen und Flüssigkeit wichtig für die Konzentration der Autofahrer.(Bild: Tomschi Peter)
Telefonieren mit dem Handy am Ohr ist Ablenkung Nummer 1 beim Autofahren.
Telefonieren mit dem Handy am Ohr ist Ablenkung Nummer 1 beim Autofahren.(Bild: Pressefoto Scharinger/Daniel Scharinger)

Handy als Unfallursache
Neben zu hohem Tempo gilt Ablenkung als eine der häufigsten Ursachen für schwere Autounfälle. „Wer während der Fahrt mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alkolenker mit 0,8 Promille“, betont Katharina Jaschinsky vom Verkehrsclub (VCÖ). Dennoch verzichten nach wie vor noch viele auf Freisprechanlagen. Mehr als 23.400 Autolenkerinnen und Autolenker wurden in Niederösterreich im vergangenen Jahr von der Polizei beim Handytelefonieren am Steuer erwischt. „Die Strafhöhe von 100 Euro steht dabei in keinem Verhältnis zur Gefahr für Gesundheit und Leben für andere Verkehrsteilnehmer“, sagt Jaschinsky. In anderen Ländern müssen Ertappte wesentlich tiefer in die Tasche greifen – in Spaniern etwa sind die Strafen doppelt so hoch wie hierzulande, in Griechenland sind 350 Euro fällig, in den Niederlanden 430 Euro.

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