Ende 2012 fiel einem Mitarbeiter erstmals auf, dass sich die fast 4.000 Jahre alte Statue - eine einem Grab beigelegte Opfergabe für den ägyptischen Gott Osiris -, die sich seit 80 Jahren im Besitz des Museums befindet, ohne sichtbare äußere Einflüsse in ihrem neuen Schaukasten in der Ägypten-Abteilung des Hauses drehte.
Aus diesem Grund hat das Museum im Sommer sogar eine Kamera installiert, um die rätselhafte Drehung, die immer nur tagsüber passierte, zu dokumentieren. Eine Woche lang machte sie minütlich Fotos der Vitrine, die zu einem Zeitraffer-Film zusammengesetzt wurden. Das Video zeigt, dass sich die 25 Zentimeter hohe Statuette langsam so dreht, dass ihr Gesicht schlussendlich zur Wand zeigt.
Vibrationen mit Sensor aufgezeichnet
Weil sich die Statue - wie die Aufnahmen zeigen - immer nur am Tag drehte, vermuteten manche Forscher bereits, dass die Vibrationen des Bodens für die mysteriöse Drehung verantwortlich sein könnten. Und genau das haben jetzt Messungen bestätigt, die der britische TV-Sender ITV zusammen mit dem Vibrationsexperten Steve Gosling für die Sendereihe "Mystery Map" gemacht hat.
Dafür hatte Gosling einen 3-Achsen-Sensor unter der Vitrine mit der Statue angebracht, der die Vibrationen, die vom Straßenverkehr bzw. einem nahen Sportplatz herrühren, aufzeichnete. Die Auswertung der Daten zeigte, dass sich die Figur immer nur dann drehte, wenn die Schwingungen (durch vorbeifahrende Busse und Sportaktivitäten) stark waren. Die leicht konvexe Unterfläche der Statue habe das Ihre dazu beigetragen, so Gosling.
Kurator hatte Fluch für möglich gehalten
Im Sommer hatte es der Kurator des Museums, Campbell Price, gegenüber der Tageszeitung "Daily Mail" sogar noch für möglich gehalten, dass ein Fluch für die Bewegung verantwortlich sei. "Im alten Ägypten glaubte man, dass die Statue als Behältnis für den Geist der Mumie (zu deren Grab sie ursprünglich gehörte, Anm.) fungieren kann." Jetzt aber hat Gosling eine ganz weltliche Erklärung für das Rätsel gefunden.
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