Üble Nachwehen, vor allem für den Geldbeutel, hatte der Ägypten-Urlaub für eine Frau aus Niederösterreich. Denn obwohl sie bereits im Vorfeld umsichtig war und das Datenroaming deaktiviert hatte, flatterte ihr zurück in der Heimat eine Rechnung von 850 Euro ins Haus, verursacht durch die eigene Mailbox.
Innerhalb der EU sowie in Norwegen, Liechtenstein und Island gilt das Prinzip „Roam like at home“: Wer einen österreichischen Handyvertrag hat, kann dort je nach Vertrag einen bestimmten Teil des inkludierten Datenvolumens ohne Zusatzkosten nutzen.
„Doch Achtung: Wer in ein Land außerhalb dieser Zone reist, etwa in die Türkei, nach Ägypten oder die Schweiz, sollte vorher unbedingt Roaming deaktivieren – sonst drohen hohe Zusatzkosten“, heißt es von der AK Niederösterreich, die über den Fall berichtet.
Informieren Sie sich vor der Reise, welche Bedingungen für Ihr Reiseland gelten und überprüfen Sie, welche Roaming-Option Sie in Ihrem Tarif vereinbart haben.
Deaktivieren Sie die Info-SMS und die 60-Euro-Sperre keinesfalls!
Deaktivieren Sie das Datenroaming für Reisen ins Ausland außerhalb der EU am besten bereits noch in Österreich und nutzen Sie im Urlaub gegebenenfalls kostenlose WLAN-Netzwerke. Achtung: Diese sind oft nicht verschlüsselt, achten Sie deshalb auf Ihre Daten!
Wenn Sie Datenpakete für Reisen in Nicht-EU-Länder kaufen, klären Sie ab, ob das Datenroaming automatisch nach Verbrauch der Daten gesperrt wird.
Achtung auch auf Schiffen und Fähren: Hier gilt „Roam like at home“ nicht und hohe Kosten können entstehen! Deshalb: Mobilbox und Roaming deaktivieren!
Doch das alleine schützt nicht vor möglichen kostspieligen Konsequenzen, wie die betroffene Frau aus dem Bezirk St. Pölten leidvoll erfahren musste. Denn auch unbeantwortete Anrufe können im Ausland außerhalb der EU viel Geld kosten – und zwar, wenn sie auf der Mobilbox landen.
Zwei Schutzmechanismen
Damit Konsumentinnen und Konsumenten vor hohen Kosten geschützt werden, gibt es zwei wirksame Schutzmechanismen. Der Netzbetreiber muss beim Einbuchen in ein fremdes Netz mit einem Info-SMS über die Konditionen und Kosten für Roamingdienste aufklären. Außerdem greift nach dem Erreichen von 60 Euro Kosten für Datenroaming eine automatische Sperre. „Beides aber nur, wenn man diese Services nicht deaktiviert“, so die AK.
Happy End für Niederösterreicherin
Und was wurde aus der 850-Euro-Rechnung? Hier gab es für die Betroffene aus dem Bezirk St. Pölten ein Happy End: Die Frau kam zum Konsumentenschutz-Sprechtag und holte Rat ein. „Zum Glück kam die Frau zu uns“, sagt AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser. „Unsere Expert:innen konnten eine Lösung – die Reduktion der Kosten um 90 Prozent – erreichen. Aus 850 Euro wurden 85 Euro.“
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