Dunkle Wolken am Horizont und plötzlich einsetzender starker Sturm: Die Bäume bogen sich, Handtücher flogen über das Areal – und der Badeteich in Poysdorf war flugs geleert. Als einer der letzten Gäste, der gerade im Wasser war, verließ Michael Bübl die beliebte Erholungsstätte. Und stieß auf eine mitten auf der Wiese verlorene Geldbörse ...
Der Horizont färbte sich stockdunkel, plötzlich kam ein mächtiger Sturm dazu: Beim Poysdorfer Badeteich zogen die Vorboten eines Gewitters derart rasch auf, dass die Gäste fluchtartig das Gelände verließen. Auch Michael Bübl suchte das Weite: „Durch mein Gewicht habe ich aber nicht so viel Angst vor dem heftigen böigen Sturm“, scherzt der Schlossermeister und Buchautor.
100 Euro – nicht wert, extra zur Polizei zu gehen?
Als er aus dem Wasser kam, lag mitten auf der Wiese eine Geldbörse – mit Ausweisen eines zehnjährigen Buben samt auch 100 Euro in bar. „An sich für niemanden eine geringe Summe – für den Jugendlichen hätte es aber vielleicht für den Großteil der Ferien gereicht“, so Bübl. „Er wird sie bei der plötzlichen Flucht vor dem aufziehenden Unwetter verloren haben.“
Der Bub wohnt im Nachbardorf
Eine Geldbörse mit 100 Euro? Wahrscheinlich hätten nicht viele so gehandelt wie Michael Bübl. Aber kein Thema für den Gast aus Ernstbrunn im Bezirk Korneuburg: Am Heimweg wurde umgehend Halt bei der örtlichen Polizeiinspektion gemacht – „da ich durch den Fahrradausweis zwar Namen und Alter sowie Wohnort kannte, aber keine genaue Adresse.“
Obwohl es sich, wie erwähnt, um das Nachbardorf Kleinhadersdorf (vier Kilometer entfernt) handelte, beschritt der ehemalige Polizeiausbildner dann doch den amtlichen Weg und gab das Fundstück ab. Ruhigen Gewissens trat der beherzte Badegast den Heimweg an: „Der Junge wird wohl sehr erleichtert sein“, ist sich der ehrliche Finder ganz sicher.
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