Vor der Ärztekammer trafen sich wegen der stockenden Verhandlungen mit der ÖGK alle Kassenärzte Kärntens, über 100 von den 132 Gemeinden marschierten auf. Das Motto hieß: „Silent Standing“. Von Ruhe ist aber keine Spur.
Die ÖGK spart, die Gesundheit der Patienten wird auf die Waagschale des Millionendefizits gelegt. Und die vielen Kassenärzte sollen es ausbaden. „Wir unterstützen unsere Kurie bei den Verhandlungen, wollten nur einmal unser Gesicht zeigen. Die ÖGK hat uns im Vorjahr nur einen Teil der Rekordinflation zuerkannt, für heuer noch gar nichts“, bedauert Frank Bolvari, der in Wolfsberg arbeitet.
„Arbeiten 300 Stunden im Monat“
„Wir Kassenärzte sind nicht für den erhöhten Patientenzulauf verantwortlich. Es gibt immer nur Limits, finanziell sieht es nicht gut aus.“
Ärztekammerpräsident Markus Opriessnig hat ausgerechnet, dass der Stundenlohn für einen Kassenarzt netto nur 25 Euro beträgt. „Jeder Handwerker verdient mehr. Wir arbeiten bis zu 300 Stunden im Monat. Der Unmut der Ärzteschaft über die drohenden Verschlechterungen im System wird immer größter.“ Es gibt einen Eskalationsplan, der wohl gezündet werden wird. Denn in den Verhandlungen mit der ÖGK geht nichts weiter.
Kommt ein Selbstbehalt für alle Patienten?
Aus ganz Kärnten kamen bei Gluthitze von 36 Grad über 100 Kassenärzte zusammen. Der Wille nach Verbesserung ist groß. Heinrich Seiser reiste aus Himmelberg an. „Ich habe heute schon vor der Eröffnung der Praxis drei Visiten bei Patienten gemacht. Mein Tag ging schon um 5.30 Uhr los.“ Die Kassenärzte wollen nur für ihre Leistung bezahlt werden. Denn derzeit arbeiten sie sehr viel umsonst. „Es wird ein langes, zähes Ringen. Denn die substanziellen Angebote schauen nicht gut aus“, sagt Kurienobmann Wilhelm Kerber.
„Ein Selbstbehalt für alle Patienten von rund 20 Prozent wird vielleicht kommen“, glaubt Anton Pruntsch. Das System ist krank und wie aus dem alten Jahrhundert. Die Kassenärzte fordern eine faire Lösung.
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