Nicht „großflächig mit dem Füllhorn ausgeschüttet“ werden in Hollabrunn künftig Zuschüsse für einkommensschwache Bürger: Je nach Verdienst kommen Singles und Familien in den Genuss von Zuschüssen und Ermäßigungen. Die „Fairness-Card“ ist dabei nicht auf einzelne Einrichtungen beschränkt, sondern sogar auf Haushaltsabgaben.
Armut in der eigenen Gemeinde bekämpfen: Das ist die Idee, die hinter der „Fairnessc-Card“, die jüngst im Gemeinderat von Hollabrunn beschlossen worden ist, steckt. Vom Freibad über die Stadtbücherei und Kunsteisbahn bis zum Ruf-Taxi – die Ermäßigung ist mit 100 Prozent angegeben. Dem nicht genug: Für den Schuleinstieg werden 100 Euro ausbezahlt, ebenso als Zuschuss für Heizkosten. Selbst auf Wasser- und Kanalgebühren können die „Card“-Besitzer acht Prozent geltend machen.
Mit der Fairnesscard haben wir eine Förderung, die Mehrkosten verursacht. Diese gehen an wirklich bedürftige Bürger, das Geld bleibt in der Region.
Hollabrunns Vize Alexander Eckhardt
Ob Single oder kinderreiche Familien: Einkommensgrenzen sind abgestuft
Und das Motto der neuen Form von Sozialhilfe kann sich sehen lassen: In den Genuss der Ermäßigung kommen nur jene, die es aufgrund eines niedrigen Einkommens auch dringend(er) benötigen. Die Grenzen betragen beispielsweise für einen Alleinstehenden 1572 Euro netto monatlich, für ein Paar mit einem Kind liegt die Schwelle bei 2830 Euro – je nach weiterer Kinderzahl erhöht sich der Wert. Damit orientiert sich die Hollbrunner Fairness-Card an der Einkommensschwelle der „Armutsgefährdung“ in Österreich – das sind weniger als 60% des nationalen Durchschnittseinkommens.
Frage des Budgets: Nach einem Jahr Problelauf wird evaluiert
„Wir haben uns bereits in den Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP dafür eingesetzt, dass eine gerechte Lösung für Leute, die Unterstützung brauchen, eingesetzt wird. Die ,Card’ gilt erst ab Oktober dieses Jahres, da eine Budgetierung mittels Nachtragsvorschlag notwendig ist“, erläutert Vizebürgermeister Alexander Eckhardt. Beantragen kann man die Card ab September dieses Jahres. „Im nächsten Jahr werden wir die Maßnahme dann evaluieren.“
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