Die Volkshilfe Burgenland startet eine Initiative gegen Lebensmittelverschwendung: Wer mehr erntet, als er essen kann, hat die Möglichkeit Gemüse und Obst in den Sonnenmärkten abzugeben.
Sie wachsen im eigenen Garten, oft üppiger als erwartet: Zucchini, Paradeiser, Äpfel, Birnen. Doch was tun, wenn es zu viel wird? Wegwerfen? Kommt nicht infrage, wenn es nach der Volkshilfe Burgenland geht. Mit ihrer neuesten Initiative setzt die Organisation nun ein starkes Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung und für mehr soziale Gerechtigkeit. Ab sofort können Hobbygärtner ihre überschüssige Ernte direkt in die Sonnenmärkte in Oberpullendorf, Oberwart und Güssing bringen. „Dort wird das Obst und Gemüse sortiert und zu stark reduzierten Preisen an armutsbetroffene Menschen abgegeben.
Ein regionaler Kreislauf mit Wirkung
„Schon kleine Mengen, wie ein paar Tomaten oder ein Korb Äpfel, können viel bewirken. Denn täglich tätigen rund 100 Menschen ihren Einkauf in den Märkten, für viele ist das die einzige Möglichkeit, sich frische und gesunde Lebensmittel leisten zu können“, sagt Volkshilfe-Präsidentin Verena Dunst. Man schaffen damit einen regionalen Kreislauf, der doppelt Sinn macht. „Wir reduzieren Lebensmittelverschwendung und machen gesunde Ernährung für alle zugänglich“, so Dunst. Nachsatz: Konservierte Ware darf übrigens nicht angenommen werden.
Auch Landesrat Leonhard Schneemann zeigt sich von dem Projekt überzeugt. „Das Burgenland hat mit 6,4 Prozent die niedrigste Armutsgefährdung in Österreich“, sagt er. Österreichweit liegt diese Zahl bei 14 Prozent. Möglich sei das nur durch ein engmaschiges Netz an Sozialleistungen – von Sozialmärkten über den Mindestlohn bis hin zur Wohnbeihilfe oder dem Heizkostenzuschuss. Doch Schneemann spart nicht mit klaren Worten: „Wir sind im dritten Jahr der Rezession. Die Pandemie hat tiefe Spuren hinterlassen, die öffentlichen Budgets wachsen nicht.“ Der finanzielle Druck sei spürbar. Umso wichtiger seien Projekte wie dieses, die auch ohne großes Budget wirksam helfen.
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