„Wollte schnell heim“

Mit falschem Blaulicht auf Polizisten zugerast

Niederösterreich
18.06.2025 18:00

Ein schwer verletzter Biker, ein Notarzthubschrauber, eine gesperrte Straße – und plötzlich ein ziviler Pkw, der mit Blaulicht direkt auf die Unfallstelle zuraste. An dessen Steuer saß aber kein Polizist, sondern ein 18-Jähriger, der „einfach nur schneller nach Hause wollte“. Nicht seine einzige Verfehlung ...

Beinahe in einer Katastrophe endete die Wahnsinnsfahrt eines 18-Jährigen in Pressbaum (NÖ). Er wäre um ein Haar durch eine Polizeisperre gerast. Aber der Reihe nach.

Samstagabend kam zunächst ein 19-jähriger Motorradfahrer in einer Linkskurve auf der L123 zu Sturz. Der junge Mann erlitt schwere Verletzungen, ein großer Rettungseinsatz war die Folge. Rotes Kreuz, Christophorus, Feuerwehr, Polizei – viele Helfer waren vor Ort. Der betroffene Straßenabschnitt musste komplett gesperrt werden, um die bestmögliche Versorgung des Bikers zu ermöglichen.

Überrascht von der Sperre
Doch plötzlich näherte sich ein SUV mit einem Blaulicht der Unfallstelle – rasend schnell! Offensichtlich überrascht von der Sperre, trat der Lenker auf die Bremse und konnte den Wagen erst kurz vor den absichernden Beamten zum Stillstand bringen. Bei der Kontrolle zeigte sich dann: Am Steuer saß kein Kollege in zivil, sondern ein 18-Jähriger aus dem Bezirk Tulln. 

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Menschen, welche ihre Bequemlichkeit über das Wohl anderer stellen, werden zur Verantwortung gezogen.

Stellungnahme der Polizei

Das Blaulicht am Dach des Fahrzeugs war demnach illegal, eine behördliche Genehmigung konnte der junge Lenker nicht vorweisen. Doch warum hatte er es dann? „Ich wollte damit nur schneller nach Hause kommen“, erklärte er den Uniformierten. Es sei ein Geschenk gewesen.

Andere Autolenker massiv gefährdet
Doch damit nicht genug: Noch während der Amtshandlung meldeten sich Zeugen, die von der höchst riskanten Fahrweise des 18-Jährigen berichteten. So habe dieser durch zu dichtes Auffahren, Kurvenschneiden, gefährliche Überholmanöver und viel zu schnelles Fahren gleich mehrere andere Verkehrsteilnehmer massiv gefährdet.

Der SUV-Lenker wird wegen der Gefährdung der körperlichen Sicherheit sowie des Delikts nach dem Notzeichengesetz angezeigt. Darüber hinaus ergehen zahlreiche Anzeigen an die Bezirksverwaltungsbehörde. „Wir haben für solch rücksichtsloses Verhalten kein Verständnis. Menschen, welche ihre Bequemlichkeit über das Wohl anderer stellen, werden zur Verantwortung gezogen!“, betont die Polizei.

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