Der Abriss hat begonnen, nun steht die 14.500-Einwohner-Stadt im Tiroler Unterland vor der prägendsten Umgestaltung seit Jahrzehnten. Rund 120 Millionen Euro fließen in das neue Zentrum. Bürgermeister Michael Riedhart erklärte der „Krone“ den baulichen Quantensprung.
Die ersten Bagger sind aufgefahren und reißen bereits Fassaden ein, aus den Fenstern anderer Gebäude werfen Arbeiter restliches Mobiliar – seit Montag bleibt im Wörgler Zentrum unweit der Tiroler Bundesstraße kein Stein auf dem anderen.
Mehrere Gebäude mit teilweise klingenden Namen gehören nun der Geschichte an – das Hotel „Alte Post“, das Hotel „Schachtnerhof“, die Sparkasse und weitere gewerbliche Objekte. „Dass so viele Gebäude auf einen Schlag verschwinden und gemeinsam etwas Neues entsteht, gibt es nicht oft“, skizziert Bürgermeister Michael Riedhart die Dimension.
Architektenwettbewerb ergab den „großen Wurf“
Rund 6800 m² – also mehr als ein Fußballfeld – stehen nun für eine Neubebauung bzw. für öffentliche Plätze zur Verfügung. Erste Planungen ab dem Jahr 2016 versandeten zunächst, ein Architektenwettbewerb mündete nun in den großzügigen Bauplänen.
Konkret: Die örtliche Sparkasse wird neu gebaut, dafür sind Büros und Geschäftsflächen sowie eine Dach-Bar und ein Glaslift vorgesehen. Integriert sind ebenfalls rund 70 Wohnungen und ein Café.
Dringend benötigtes Hotel kommt
Teil des Komplexes ist auch ein Hotel mit 230 Betten. „In diesem Bereich sind wir nach den beiden Schließungen klar unterversorgt – sowohl für Business als auch für den Tourismus“, ergänzt Riedhart. Unter dem Areal entsteht eine zweistöckige Tiefgarage mit mehr als 300 Plätzen, der Platz darüber wird zur Fußgängerzone.
Das ist sicher die prägendste bauliche Entwicklung in Wörgl für Jahrzehnte.
Michael Riedhart, Bürgermeister
Investoren sind die Sparkasse Kufstein und die örtliche Thurner Immobilien Gruppe, die sich auch um Hotelbetreiber, Mieter für Geschäfte und Wohnungen usw. kümmert. Die Stadt selbst sicherte sich das Schachtner-Gebäude. Auf dem dortigen Grundstück will man ein Baurecht einräumen und Riedhart schwebt eine Unterbringung der Stadtpolizei sowie ein öffentliches WC vor.
Trotz Megabaustelle soll Verkehr nicht kollabieren
Laut Thurner Immobilien ist für die Großbaustelle keine Totalsperre der Bundesstraße nötig, obwohl einige Gebäude an diese angrenzen. „Die Abbrucharbeiten beginnen von innen, die Fassaden bleiben bis zuletzt stehen“, erklärte Geschäftsführer Gerhard Thurner.
Bis in den Herbst hinein dauern nun die Abbrucharbeiten an, sein „neues Gesicht“ zeigen dürfte Wörgl dann in der ersten Jahreshälfte 2028.
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