Wien, Burgenland und Kärnten haben Gratis-Kindergärten für alle Altersstufen, in vielen anderen Bundesländern gibt es teilweise kostenlose Angebote – in der Steiermark greifen Eltern tief in die Geldtasche. Die KPÖ will nun „mehr Gerechtigkeit“, dürfte aber beim Land abblitzen.
In kaum einem anderen Bundesland müssen Eltern für den Kindergartenbesuch ihrer Kinder im Alter von drei bis vier Jahren so viel bezahlen wie in der Steiermark. Die Gebühren sind nach dem Einkommen der Eltern gestaffelt (Sozialstaffel): Schon ab einem monatlichen Nettoeinkommen von 3965 Euro zahlt eine Familie den Maximalbetrag. Das ist Stufe 10 von 21 bei der sogenannten Sozialstaffel.
Um den Mittelstand zu entlasten, fordert die KPÖ in Graz nun eine Änderung: Erst ab 5433 Euro Einkommen soll der Maximalbetrag eingehoben werden. Das entspricht Stufe 15 der Sozialstaffel. Eine entsprechende Petition an das Land Steiermark ist am Donnerstag Thema im Gemeinderat.
„Mittelstandsfamilien müssen in der Steiermark gleich hohe Kindergarten-Gebühren bezahlen wie wirkliche Besserverdiener“, kritisiert die Grazer KPÖ-Gemeinderätin Mina Naghibi, selbst Elementarpädagogin. Daher brauche es „mehr Gerechtigkeit“.
Land will Tarife nicht ändern
Laut dem Büro von Bildungslandesrat Stefan Hermann (FPÖ) gibt es derzeit allerdings keine Vorstöße, die Sozialstaffel zu ändern. „Der Stadt Graz steht es jedoch gänzlich frei, im eigenen Bereich günstigere Elternbeiträge nach Belieben anzubieten – die gesetzliche Sozialstaffel regelt ja nur die Höchstbeiträge“, heißt es in Richtung Grazer Rathaus.
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