Fluch oder Segen?

Einsamer Wolf erobert Reviere im Osten des Landes

Niederösterreich
31.05.2025 16:00

Erstmals wurde jetzt ein Meister Isegrim im Leithagebirge nachgewiesen. Das Raubtier könnte jetzt aus dem Burgenland ins weite Land um Bruck an der Leitha traben und sogar ein Rudel bilden. Denn Wölfe kennen keine Landesgrenzen.

Es war nur eine Frage der Zeit – nun ist es Gewissheit: Der Wolf ist auch im nördlichen Burgenland zurück. Genauer, wie berichtet, gesagt, im Revier Pannatura rund um das Rosalia- und Leithagebirge bei Eisenstadt. DNA-Spuren an gerissenen Wildtieren bestätigen, was aufmerksame Jäger und Wildhüter schon ahnten. Doch der graue Rückkehrer könnte, so er kein sprichwörtlich einsamer Wolf ist, bald noch deutlich mehr Terrain beanspruchen – und damit wird es spannend. Denn direkt hinter der Landesgrenze beginnt unter anderem ein Paradies auf vier Schalenklauen: der Muffellebensraum im Raum Bruck an der Leitha (NÖ).

Förster sorgen sich, denn Tisch für Wölfe ist hier reich gedeckt
Vor allem in den wildreichen, an das Esterhazy-Revier angrenzenden, Revieren bei Mannersdorf am Leithagebirge beginnt man, hellhörig zu werden. Die dichten Wälder, sanften Hügelzüge und von Landwirten offen gehaltenen Flächen bieten nicht nur Lebensraum, sondern – aus Sicht des Wolfs – auch ein reichhaltiges Buffet. Und das bereitet den Hegegemeinschaften Sorgen. „Die Muffelbestände sind in einigen Revieren des Bezirks ein echtes Juwel, hart erarbeitet und sorgfältig gehegt. Wenn der Wolf hier Ernst macht, kann das schnell ins Ungleichgewicht kippen“, warnt eine erfahrene Waidmannslegende aus dem Raum Bruck an der Leitha. Wie berichtet, sind die einst stattlichen Muffelbestände am Truppenübungsplatz Allentsteig im Waldviertel durch das Raubtier so gut wie ausgelöscht worden!

Bei Pannatura hingegen überwiegt die Freude. Für Naturschutzleiter David Simon ist das Auftauchen des Wolfs kein Grund zur Sorge, sondern vielmehr ein Meilenstein. „Der Wolf ist kein Störenfried, sondern ein Teil unserer heimischen Fauna – einer, der zurückkehrt, weil wir es geschafft haben, vielfältige, intakte Lebensräume zu bewahren. Dass sich ein so anspruchsvoller Beutegreifer bei uns wieder heimisch fühlt, zeigt, wie wertvoll und funktional unsere Reviere sind. Wir sehen das als Bestätigung unserer Arbeit.“

Dennoch wird intern vorgesorgt: Monitoring, Besenderung, Informationsstellen – alles soll helfen, das Nebeneinander von Mensch, Wild und Wolf gut zu gestalten. Denn klar ist: Auf der blau-gelben Seite wächst daher das Bedürfnis nach klarer Kommunikation und fachlich fundierten Maßnahmen.

,Der Wolf ist da. Punkt. Und er wird bleiben, wenn die Bedingungen stimmen. Die Frage ist nicht mehr, ob – sondern wie man mit ihm umgeht. Denn so faszinierend das Tier auch sein mag: In Kulturlandschaften mit wertvollen Wildbeständen und intensiver Nutzung ist es kein bloßer Naturgast, sondern ein ernstzunehmender Mitbewohner – einer, der Wildökologie und Jagdpraxis gleichermaßen herausfordert“ heißt es auch aus agrarischen Kreisen. Denn ein Wolf kenne keine Landesgrenzen.

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