Toleranzgespräche

Der ganz normale Wahnsinn? Die Welt in Unordnung

Kärnten
21.05.2025 19:01

Ist die Politik verrückt, die Welt vom Wahnsinn erfasst? Demokratie, Grundrechte, Sinn und Unsinn, auch Gottes Sinn sind die großen Themen bei den elften Toleranzgesprächen in Fresach, die Anfang Juni Impulse geben.

Eine besondere Geschichte kann Fresach erzählen, wo nicht zufällig Themen wie Toleranz diskutiert werden: Nachdem Kaiser Joseph II. 1781 das Toleranzpatent erlassen hatte und damit den Protestantischen Kirchen und den Orthodoxen deren Religionsausübung erlaubt war, durften in Fresach Bethaus, Kirche, Karner und Pastorenhaus errichtet werden. Einschränkungen gab es dennoch, so waren weder ein Turm noch Glocken erlaubt.

Mittlerweile hat sich in Fresach das Europäische Toleranzzentrum entwickelt, das Gedanken- und Wissensaustausch über gesellschaftliche, kulturelle und politische Fragen ermöglichen und fördern will. Das scheint derzeit so wichtig wie noch nie zu sein, präsentiert sich die politische Welt doch widersprüchlich, oft unverständlich und immer komplex. 

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Mehr als 30 Experten aus Philosophie, Religion, Wirtschaft und Wissenschaft kommen zu Diskussionen zu den 11. Toleranzgesprächen nach Fresach und Villach.

Wilfried Seywald, Organisator

Zum Verstehenlernen wollen die elften Toleranzgespräche von 1. bis 7. Juni beitragen. „Der ganz normale Wahnsinn – Betrachtungen zu einer aus den Fugen geratenen Politik“ ist der Titel der Eröffnungsrede (5. Juni, 9.30 Uhr, Toleranzzentrum Fresach) von Cathrin Kahlweit, der langjährigen Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung, die aus dem Vereinten Königreich, aus Südosteuropa und aus der Ukraine berichtet hat, stets einen distanzierten Blick auf die „Wiener Verhältnisse“ wirft und Österreich trotz allem als ihr Herzensland bezeichnet. 

Über „Europa und die neue Weltunordnung“ – man beachte die kleine, aber alles verändernde Silbe un im Begriff – und Strategien für das programmierte Chaos diskutiert am Eröffnungstag (11 Uhr) eine Damenrunde: Soziologin Cornelia Koppetsch, die Kärntner Autorin Lydia Mischkulnig, Sonja Jöchtl, die Gründerin von Love Politics, einer überparteilichen Organisation, die das Vertrauen in die Demokratie wiederherstellen will, und Cathrin Kahlweit.

Toleranzgespräche 2025

Zum elften Mal organisiert Wilfried Seywald die Europäischen Toleranzgespräche, die von 1. bis 7. Juni mit zahlreichen Programmpunkten nach Fresach und Villach locken.

  • Halbtages-Ticket / Abend-Ticket: 30 Euro.
  • 1-Tages-Ticket: 60 Euro. 2 Tage: 110 Euro, 3 Tage: 150 Euro, 4 Tage. 180 Euro, 5 Tage: 200 Euro.
  • Schüler und Schülerinnen bis zum 19. Lebensjahr haben freien Eintritt.

Anmeldung und Programmdetails hier

Ist die Demokratie verbraucht?
Um Demokratie und Grundrechte geht es am Nachmittag ebenso wie um die Fragen, warum die europäische Aufklärung an der Wirklichkeit scheitert und warum rechtspopulistische bis autokratische Vorstellungen wieder attraktiv wirken: Die Demokratieforscher Veith Selk, Ursula Birsl, Vedran Dzihic und Gerhard Ruiss von der IG Autorinnen/Autoren diskutieren ab 14 Uhr.

Schon am 1. Juni lockt das Literaturforum nach Fresach, wo es in Lesung und Diskussion um „Irrsinn und Kalkül – Eine verhängnisvolle Beziehung“ geht – mit den Autoren Lydia Mischkulnig, Daniela Kocmut, Regina Klein, Peter Wawerzinek und Elisabeth Hafner. 

Das Ethikforum an der neuebuehnevillach mit Kabarettist Hosea Rathschiller, EU-Experte Hatto Käfer und Schülerinnen sowie Schülern aus Kärnten bietet eine Reise durch die Sonderbarkeiten der EU (4. Juni, 14 Uhr). Konzepten mit Zukunft ist Renata Schmidtkunz im Gespräch mit dem Autor und Philosophen Wolfram Eilenberger auf der Spur (4. Juni, 18 Uhr).

Weitere spannende Programmpunkte und bekannte Debattenteilnehmer sind bei den 11. Europäischen Toleranzgespräche zu erwarten; von 1. bis 7. Juni.

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