Vor allem, aber nicht nur junge Menschen schreiben lieber Nachrichten, als zu telefonieren. Um diese Zielgruppe zu erreichen, bietet die Telefonseelsorge ihre Beratung nun auch über den Messenger-Dienst WhatsApp an. Davon erhofft man sich so einiges.
Wenn die Seele Hilfe braucht, gibt es immer jemanden, der zuhört. Dafür sorgt die österreichische Telefonseelsorge seit Jahrzehnten. Wie in jedem Bundesland gibt es auch in Innsbruck eine Anlaufstelle, in der, von der Diözese organisiert, Freiwillige ein offenes Ohr haben – rund um die Uhr, anonym und kostenlos.
„Schreiben hat das Telefonieren abgelöst“
Doch zum Telefon zu greifen, ist für viele eine Überwindung. „Bei den unter 30-Jährigen hat die schriftliche Kommunikation mithilfe von Messenger-Diensten das Telefonieren abgelöst“, erklären Daniela Humml und Burgi Stemberger von der Telefonseelsorge Innsbruck. Seit Jahren gibt es die Beratung daher auch per Mail oder Chat.
Jetzt setzt man österreichweit einen weiteren Schritt: Die Beraterinnen und Berater sind jetzt auch per WhatsApp erreichbar. Humml und Stemberger betonen, dass dieses niederschwellige Angebot vor allem für Jüngere wichtig sei.
Unter dieser Nummer ist die Telefonseelsorge aus ganz Österreich per Telefon erreichbar. Das Schreiben über WhatsApp erfolgt über die Telefonnummer 0660/1420142. Wer sich über Chat oder E-Mail unterhalten möchte, findet den Zugang online unter www.telefonseelsorge.at
WhatsApp gehört für die meisten dazu
Rund 88 Prozent der Jugendlichen verwenden WhatsApp regelmäßig. Da der Messenger-Dienst verschlüsselt ist, sind Datenschutz und Sicherheit gewährleistet. Hierzulande komme diese Art der Beratung nur selten zum Einsatz – obwohl der Bedarf steige und sich damit Menschen erreichen lassen, die über die anderen Kanäle kaum zugänglich seien.
Das Angebot unterscheidet sich von der Chat-Beratung: Während man sich fürs Chatten online einloggen muss, kann man auf WhatsApp direkt schreiben. Anders als im Chat wird dort nur zwischen 17.30 und 19.30 Uhr geantwortet, geschrieben werden kann aber rund um die Uhr.
Oft bringt das Schreiben über das, was beschäftigt, ängstigt oder zermürbt, eine erste Entlastung.
Daniela Humml und Burgi Stemberger, Telefonseelsorge Innsbruck
Menschliches Gegenüber, das unterstützt
„Oft bringt das Schreiben über das, was beschäftigt, ängstigt oder zermürbt, eine erste Entlastung“, sagen dazu Humml und Stemberger. „Die Beraterinnen und Berater bieten ein menschliches Gegenüber, unterstützen beim ,Sich-Sortieren‘ und helfen bei der Suche nach ersten Handlungsmöglichkeiten.“ Die Telefonseelsorge versichert, dass am anderen Ende auch beim Messenger-Dienst auf keinen Fall KI zum Einsatz kommt. „Hier hört ein Mensch.“
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