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Rettung im Minutentakt

Vietnamkrieg: Tausende mit Helikoptern evakuiert

Als das Radio der US-Streitkräfte am 29. April 1975 begann, „White Christmas“ in Dauerschleife zu spielen, wussten die in Saigon stationierten Soldaten und Botschaftsmitarbeiter der USA, dass die Operation „Frequent Wind“ begann: Die Vietkong nahmen die Stadt ein, 7000 Menschen wurden ausgeflogen.

Bing Crosbys berühmtes Weihnachtslied läutete das Ende des Vietnamkrieges ein. Als es am 29. April 1975 im Radio der US-Streitkräfte in Dauerschleife gespielt wurde, wussten die Eingeweihten, dass es nun auf wirklich jede einzelne Sekunde ankam: Denn „White Christmas“ war der Auftakt zu einer der größten – und erfolgreichsten – Evakuierungen der Geschichte: die Operation „Frequent Wind“.

Am 30. April 1975 fiel Saigon (heute: Ho-Chi-Minh-Stadt), die vietnamesische Volksarmee und der Vietkong nahmen die Stadt ein.

Soldaten der vietnamesischen Volksarmee vor dem Präsidentenpalast
Soldaten der vietnamesischen Volksarmee vor dem Präsidentenpalast(Bild: Yves Billy / AP / picturedesk.com)

Der Fall Saigons markierte das Ende des Vietnamkriegs
Das Lied „White Christmas“ war das angekündigte Signal, dass die Evakuierung der US-Bürger und südvietnamesischen Zivilisten unverzüglich einzuleiten war. In und rund um die US-Botschaft in Saigon hatten sich bereits Tausende Menschen geflüchtet.

Tausende flüchteten sich in die US-Botschaft.
Tausende flüchteten sich in die US-Botschaft.(Bild: NEAL ULEVICH / AP / picturedesk.com)

Es folgten dramatische 19 Stunden und eine logistische Meisterleistung der US-Streitkräfte sowie der Botschaftsmitarbeiter: Alle 10 Minuten landete ein Helikopter auf dem Landeplatz der amerikanischen Botschaft, um Menschen aufzunehmen. Je 50 Personen wurden in die Helikopter gequetscht, das Maximalgewicht der Hubschrauber ausgereizt. Das Personal der US-Botschaft stellte währenddessen im Akkord Visa aus. Insgesamt flogen die US-Helikopter um die 7000 Menschen aus: 1500 Amerikaner, 5500 Südvietnamesen, rund 450 mussten zurückgelassen werden.

Vom Dach der US-Botschaft starteten Hubschrauber im Minutentakt.
Vom Dach der US-Botschaft starteten Hubschrauber im Minutentakt.(Bild: Phu / AP / picturedesk.com)

Dramatische Rettungsaktion Richtung Flugzeugträger
Auch nachdem der letzte Helikopter die amerikanische Botschaft verlassen hatte, ging die Rettungsaktion weiter. Unzählige Menschen wurden noch auf amerikanischen Flugzeugträgern in Sicherheit gebracht, südvietnamesische Helikopter flogen weiterhin die Kriegsschiffe an.

Es landeten in kurzer Zeit so viele, dass man sich entschied, jene Helikopter, die bereits entladen waren, ins Meer zu stoßen, um Platz für weitere zu schaffen, die bereits um den Flugzeugträger kreisten.

Mehr Platz für ankommende Helikopter schaffen
Mehr Platz für ankommende Helikopter schaffen(Bild: AP / picturedesk.com)

Anwesende Fotografen hielten diese außergewöhnlichen Szenen einer der spektakulärsten Evakuierungen der Geschichte für die Nachwelt fest.

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