Der Grazer Fotograf Markus Schlamadinger ist für seine spezielle Art der Aktfotografie bekannt. Mit Ausstellungen in New York, Paris und London feiert er internationale Erfolge. Der „Krone“ erzählt er, warum Nacktheit bei seiner Arbeit kein Ziel, sondern ein Mittel ist.
New York, Paris, London, Mailand: Für den Grazer Fotografen Markus Schlamadinger ist Österreich schon lange nicht mehr groß genug. Mit seinen Ausstellungen begeistert er Menschen auf der ganzen Welt. Das große Interesse am steirischen Fotografen kommt dabei aber nicht von irgendwo her.
„Bitte keinen sexy Blick“, sagt der Fotograf immer wieder am Set. Was als kleiner Moment erscheint, ist für den Grazer der schmale Grat zwischen ästhetischer Klarheit und inszenierter Plakativität. Sein Aushängeschild sind Aktaufnahmen: „Fotografie, die Nacktheit zeigt, kann alles sein – plump oder poetisch, banal oder berührend.“
Anders als in der klassischen Aktfotografie steht bei ihm aber nicht der Körper als Objekt, sondern der Mensch ohne Filter im Fokus – nicht verkleidet, nicht überformt, nicht abgelenkt von Symbolen. „Daraus ergibt sich oft eine Reduktion, die eben auch Kleidung oder Make-up ausschließt. Der Akt ist in meinem Werk Mittel, nicht Ziel“, erklärt der Fotokünstler. Schlamadinger ist deshalb auch als „The Naked Sir aus Graz“ bekannt.
Autodidakt mit Leidenschaft
„Ich bin ein echter Quereinsteiger, ohne klassische Ausbildung im Foto- oder Kunstbereich. Aber ich hatte das große Glück, auf meinem Weg inspirierende Menschen zu treffen, die mich gefördert haben“, erzählt Schlamadinger. Einer davon war US-Starfotograf Greg Gorman, der ihn anfangs sowohl technisch als auch künstlerisch prägte.
Eine bewusste Entscheidung für die Fotografie hätte er aber nie getroffen: „Das hat sich vielmehr entwickelt. Das Fotografieren wuchs, wurde intensiver, nahm Raum ein, bis es irgendwann ganz selbstverständlich zu mir gehörte.“ Und auch sein Weg zur Aktfotografie war ein langer: „Meine künstlerische Stimme – also ,mein Stil‘ – hat sich erst in den letzten Jahren herausgeschält“, so Schlamadinger.
Von der Steiermark in die Photo VOGUE
Seine Bekanntheit hat der Fotograf vor allem dem eigenen Durchhaltevermögen zu verdanken: „Es ist ein langsamer, oft steiniger Weg. Ich habe unzählige Arbeiten eingereicht, wurde abgelehnt, habe weitergemacht, gelernt, wieder eingereicht – bis erste Ausstellungen kamen, dann internationale Einladungen.“ Diese Ausdauer brachte dem Steirer mittlerweile auch zahlreiche Veröffentlichungen in der Photo VOGUE.
Im Rahmen des Fotomonats Graz stellt Schlamadinger gemeinsam mit anderen Fotografen übrigens noch bis 15. Mai auf der Murinsel aus. Die Ausstellung kann kostenlos besichtigt werden.
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