Ärger wegen Zöllen

Ryanair droht, Boeing-Bestellungen zu stornieren

Wirtschaft
02.05.2025 13:03

Ryanair ist der größte Boeing-Kunde außerhalb der USA. Das könnte sich nun jedoch ändern, sollten die Preise wegen Zöllen steigen. Man werde sich umsehen, „diese Aufträge anderswo zu vergeben“, sagte CEO Michael O’Leary. Er wandte sich jetzt in einem Schreiben direkt an die US-Abgeordneten.

„Wenn die US-Regierung mit ihrem unklugen Plan, Zölle zu erheben, fortfährt und wenn diese Zölle den Preis von Boeing-Flugzeugexporten nach Europa wesentlich beeinflussen, dann würden wir sicherlich unsere aktuellen Boeing-Bestellungen neu bewerten“, heißt es darin. Ryanair ist Europas größte Fluggesellschaft (nach Passagieraufkommen, Anm.) und soll bis März 2026 die letzten 29 Flugzeuge aus einer Bestellung von insgesamt 210 Boeing-Maschinen des Typs 737 MAX erhalten. Für die MAX 10 liegen 150 Festbestellungen und Optionen für 150 weitere Flugzeuge vor.

Auf Airbus kann Ryanair nicht ausweichen. Der größte Boeing-Konkurrent hat erklärt, dass er für den Rest des Jahres ausverkauft sei. Chinesische Flugzeuge sind ebenfalls keine Alternative, wenn es nach einem hochrangigen US-Parlamentarier geht. „Bei allem Respekt: US-amerikanische und europäische Airlines sollten den Kauf von Flugzeugen chinesischer Militärunternehmen nicht einmal in Erwägung ziehen“, sagte Raja Krishnamoorthi, der ranghöchste Demokrat im China-Sonderausschuss.

Ein Airbus von Wizz Air
Ein Airbus von Wizz Air(Bild: P. Huber)

Diplomat: COMAC hat Verbindungen zum Militär
Der chinesische Flugzeughersteller COMAC habe enge Verbindungen zum dortigen Militär. Zudem gebe es Beweise dafür, dass das Unternehmen illegal fremdes geistiges Eigentum erworben und davon profitiert habe. Ryanair-Chef O’Leary hatte zuvor erklärt, er werde „natürlich“ die chinesische Konkurrenz in Betracht ziehen, wenn diese zehn bis 20 Prozent billiger wären als Airbus.

US-Präsident Donald Trump hat fast allen Ländern Zölle auferlegt. Diese sollen die Einnahmen erhöhen und Ausfälle durch Steuersenkungen ausgleichen. Die Demokratinnen und Demokraten sowie Abtrünnige aus Trumps eigener Partei sind im US-Kongress mit dem Versuch gescheitert, die verhängten pauschalen Zölle von zehn Prozent auf Warenimporte aus aller Welt auszusetzen. Das Votum im Senat fiel knapp aus. Die Republikanerinnen und Republikaner haben dort eine knappe Mehrheit.

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