Von zarter Hoffnung und leisen Flügeln geprägt ist ein Ökoprojekt zur Rettung der vom Aussterben bedrohten Vogelart. Dafür wurde eigens ein schwimmender Holzkörper geschaffen.
Man hört sie selten – und wenn, dann klingt es wie ein keckernder Hauch über dem Wasser. Flussseeschwalben – zierliche Vögel mit schneeweißem Gefieder, schwarzer Kappe und leuchtend rotem Schnabel. Fast hätten sie in Ostösterreich aufgehört zu existieren. Doch nun schwimmt auf einem Baggerteich bei Zwerndorf bei Weiden an der March im Bezirk Gänserndorf etwas, das ihre Welt verändern könnte: ein Floß. Keine Arche, aber beinahe.
Es ist ein einfaches Stück Technik – ein schwimmender Holzkörper, bedeckt mit Kies, so unscheinbar wie ein Rastplatz im Nirgendwo. Doch für die Seeschwalben ist es das Versprechen von Sicherheit, ein Stück Zukunft, das der Mensch ihnen wiedergibt. Denn was einst selbstverständlich war – freie Flüsse, natürliche Kiesbänke – ist der Verbauung zum Opfer gefallen und damit wurde den raren Keckeren der Lebensraum geraubt.
„Wir mussten etwas tun“, so WWF-Aktivist Michael Stelzhammer, während er auf das neue Floß blickt. In seinen Worten liegt kein Pathos, nur stiller Ernst. „Die Flussseeschwalbe braucht unsere Hilfe – und sie zeigt uns, dass es sich lohnt. Denn sie kommt wieder“. Tatsächlich hatten zunächst zwei Paare das erste Floß angenommen, und dort gebrütet. Jetzt schaukelt – Schiff ahoi für die Spezies – das zweite am Wasser. Wenige wissen, dass in ganz Österreich nur noch drei Brutkolonien dieser eleganten Zugvögel existieren. Eine davon am Ort dieser Rettungsaktion. Noch in den 1990er-Jahren galt die Art im weiten Land als ausgestorben. Heute kreist sie wieder über dem Wasser, flach und schnell, als wollten sie sagen: „Danke!“.
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