Rettendes Ökoprojekt

„Schiff ahoi“: Brutfloß für rare Seeschwalben

Niederösterreich
01.05.2025 19:00

Von zarter Hoffnung und leisen Flügeln geprägt ist ein Ökoprojekt zur Rettung der vom Aussterben bedrohten Vogelart. Dafür wurde eigens ein schwimmender Holzkörper geschaffen.

Man hört sie selten – und wenn, dann klingt es wie ein keckernder Hauch über dem Wasser. Flussseeschwalben – zierliche Vögel mit schneeweißem Gefieder, schwarzer Kappe und leuchtend rotem Schnabel. Fast hätten sie in Ostösterreich aufgehört zu existieren. Doch nun schwimmt auf einem Baggerteich bei Zwerndorf bei Weiden an der March im Bezirk Gänserndorf etwas, das ihre Welt verändern könnte: ein Floß. Keine Arche, aber beinahe.

Es ist ein einfaches Stück Technik – ein schwimmender Holzkörper, bedeckt mit Kies, so unscheinbar wie ein Rastplatz im Nirgendwo. Doch für die Seeschwalben ist es das Versprechen von Sicherheit, ein Stück Zukunft, das der Mensch ihnen wiedergibt. Denn was einst selbstverständlich war – freie Flüsse, natürliche Kiesbänke – ist der Verbauung zum Opfer gefallen und damit wurde den raren Keckeren der Lebensraum geraubt.

WWF-Aktivist Michael Stelzhammer und sein Team greifen den raren Flussseeschwalben mit ...
WWF-Aktivist Michael Stelzhammer und sein Team greifen den raren Flussseeschwalben mit Bruthilfen unter die zarten Flügel.(Bild: Georg Frank / WWF Österreich)
(Bild: Anton Vorauer/WWF)
(Bild: J. Bohdal/Naturfoto)
(Bild: Georg Frank / WWF Österreich)

„Wir mussten etwas tun“, so WWF-Aktivist Michael Stelzhammer, während er auf das neue Floß blickt. In seinen Worten liegt kein Pathos, nur stiller Ernst. „Die Flussseeschwalbe braucht unsere Hilfe – und sie zeigt uns, dass es sich lohnt. Denn sie kommt wieder“. Tatsächlich hatten zunächst zwei Paare das erste Floß angenommen, und dort gebrütet. Jetzt schaukelt – Schiff ahoi für die Spezies – das zweite am Wasser. Wenige wissen, dass in ganz Österreich nur noch drei Brutkolonien dieser eleganten Zugvögel existieren. Eine davon am Ort dieser Rettungsaktion. Noch in den 1990er-Jahren galt die Art im weiten Land als ausgestorben. Heute kreist sie wieder über dem Wasser, flach und schnell, als wollten sie sagen: „Danke!“.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

Niederösterreich
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt