PV-Ausbau zu langsam?
Gewitterwolken in der Sonnenstrom-Debatte in NÖ
Neos und Photovoltaic (PV) Austria kritisieren zu langsamen Ausbau in NÖ. Dabei sei das Land aber fünf Jahre schneller als geplant, wird entgegnet. Eine strittige Debatte mit der Frage, wo nun das Thema verfehlt wird.
In nur acht von 116 Photovoltaikzonen des Landes werde bisher Strom produziert. Das ist den Neos und auch dem Bundesverband PV Austria viel zu wenig. „Gerade jetzt wird leistbarer Strom besonders dringend benötigt. Der Umstand, dass sich Gemeinden weiterhin gegen eine vom Land durchgeführte Ausweisung wehren können, ist unerklärlich“, moniert sich Vorstandsvorsitzender Herbert Paierl.
Neos-Umweltsprecherin Edith Kollermann betont, dass es dafür starken politischen Willen, durchdachte Flächenstrategien und laufende Kontrollen der Umsetzung brauche.
Eine Themenverfehlung ortet man indes im Büro des zuständigen Landesrates Stephan Pernkopf: Diese Zonen wären keine Vorgabe, dass dort Freiflächen-Anlagen entstehen müssten, sondern in allen anderen Gebieten sei es verboten, großflächig zu bauen. Ganz anders sieht man auch die Geschwindigkeit beim PV-Ausbau: „Wir werden das Stromziel für 2030 sogar schon heuer erreichen – also fünf Jahre schneller“, heißt es.
Sonnenenergie darf nicht länger ein Schattendasein führen. Gerade NÖ hat enormes Potenzial und muss es konsequent nutzen. Allen voran auf versiegelten Flächen oder im Agrar-Bereich, um wertvolle Böden gleichzeitig landwirtschaftlich zu nutzen.
Edith Kollermann, Umweltsprecherin der Neos
Bild: NEOS NÖ
Sonnenstrom-Boom in letzten beiden Jahren
2023 und 2024 hätte man einen wahren PV-Boom erlebt, die Leistung habe sich mit diesen beiden Jahren verdreifacht. Allein im Vorjahr wären 28.000 neue Anlagen errichtet worden, was aktuell 143.000 im Land entspricht. „Vorrang liegt auf der Nutzung von Dachflächen, Hallen und bereits versiegelten Flächen, bevor Freiflächen und wertvolle Äcker in Anspruch genommen werden“, bestärkt Landesvize Pernkopf.
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