Platz für Obdachlose

Tiroler Winternotschlafstelle mit traurigem Rekord

Tirol
01.05.2025 17:00

So viele Menschen wie nie zuvor klopften in den vergangenen Monaten in der Einrichtung des Roten Kreuzes in Innsbruck an. Neue Überlegungen, den Betrieb auszuweiten, gibt es.

Die Winternotschlafstelle des Roten Kreuzes in der Richard-Berger-Straße in Innsbruck verabschiedete sich nach sechs Monaten gestern in die Sommerpause. Davor zogen die Verantwortlichen Bilanz und machten auf den steigenden Bedarf an Notschlafstellen in der Landeshauptstadt aufmerksam. „Mit 4545 Nächtigungen haben so viele Menschen wie nie zuvor in der saisonalen Beherbergungseinrichtung ein Dach über dem Kopf gesucht“, heißt es. Man habe aufgrund der täglichen Vollauslastung auch immer wieder Obdachlose abweisen müssen. Und das, obwohl die Kapazitäten zuletzt von 21 auf 26 Betten aufgestockt und die Betriebszeiten um einen Monat verlängert wurden. Die Notschlafstelle ist von Anfang November bis Ende April offen.

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Die menschliche Zuwendung ist ein wichtiger Teil unseres Angebots und wird von unseren Klientinnen und Klienten sehr geschätzt.

Stefan Biebel, Leiter Abteilung Gesundheit und Soziale Dienste Rotes Kreuz Innsbruck

Überlegung für einen Ganzjahresbetrieb
Das Rote Kreuz Innsbruck betreibt die Einrichtung im Auftrag der Stadt Innsbruck und des Landes Tirol. „Der Bedarf an Schlafplätzen ist so groß, dass ein weiterer Betriebsausbau sicher sinnvoll wäre“, erklärt Stefan Biebel, Leiter der Abteilung Gesundheit und Soziale Dienste beim Roten Kreuz Innsbruck.

Die Mitarbeiter des Roten Kreuzes Innsbruck betreuten die Obdachlosen in der Winternotschlafstelle. (Bild: Rotes Kreuz Innsbruck)
Die Mitarbeiter des Roten Kreuzes Innsbruck betreuten die Obdachlosen in der Winternotschlafstelle.

Biebel unterstützt aktuelle Überlegungen, eine ganzjährige Notschlafstelle einzurichten. Für Betroffene gehe es nicht nur um einen Schlafplatz, sondern auch um die Möglichkeit für ein warmes Essen, eine Dusche und soziale Betreuung. Biebel: „Die menschliche Zuwendung ist ein wichtiger Teil unseres Angebots und wird von unseren Klientinnen und Klienten sehr geschätzt.“

Sommerpause in anderen Städten
Auch andere Einrichtungen für Obdachlose gehen in die Sommerpause. Die Winternotschlafstellen der Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) in Kufstein und Lienz verzeichneten rund 2260 Nächtigungen. Beim Kälte-Telefon gingen 309 Anrufe ein. Der TSD-Kältebus rückte im Schnitt zweimal täglich aus.

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