Liste wird kürzer

Schönborn: „Gott weiß schon, wer Papst sein wird“

Ausland
30.04.2025 11:59

Während die Vorbereitungen auf die Papstwahl im Vatikan auf Hochtouren laufen und sich die Kardinäle – darunter auch der emeritierte Wiener Erzbischof Christoph Schönborn – täglich zu Besprechungen treffen, wird die Kandidatenliste kürzer. Kardinal Schönborn ist sich sicher: „Gott weiß schon, wer der nächste Papst sein wird.“

„Er wird jedenfalls ein heiliger und weiser Mann sein“, sagte der 80-jährige Österrreicher, der altersbedingt nicht zu den Papst-Wählern zählt, am Weg zur siebten Kardinalsversammlung zu wartenden Journalisten. Er hält sich seit vergangenem Freitag in Rom auf. Während nur jene Kardinäle das Wahlrecht haben, die jünger als 80 Jahre sind, kann theoretisch jeder unverheiratete, männliche, getaufte katholische Christ zum Papst gewählt werden. Ist er kein Priester oder Bischof, erhält er nach der Wahl die entsprechenden Weihen. Allerdings geschah es zuletzt im Jahr 1378, dass mit Urban VI. eine Person zum Papst gewählt wurde, die nicht Mitglied des Kardinalskollegiums war.

Die Kardinäle müssen „nur den Auserwählten finden“. (Bild: AP/Andreea Alexandru)
Die Kardinäle müssen „nur den Auserwählten finden“.

Am Dienstag verkündete der Vatikan, dass zwei der 135 wahlberechtigten Kardinäle aus Gesundheitsgründen nicht an dem am 7. Mai beginnenden Konklave teilnehmen werden. Vatikan-Sprecher Matteo Bruni wollte die Namen der Kardinäle nicht mitteilen – aus Rücksicht auf den gesundheitlichen Zustand der beiden, wie er betonte. Früheren Medienberichten zufolge dürfte es sich um den emeritierten Erzbischof von Sarajevo, Kardinal Vinko Puljić (79), und den spanischen Kardinal Antonio Cañizares (79) handeln.

Kurze Wahl erwartet: „Müssen bereits Auserwählten finden“
Der französische Kardinal und Papst-Wähler Jean-Paul Vesco, Erzbischof von Algier, rechnet mit einem kurzen Konklave. „Ich habe den Eindruck, dass sich die Kandidaten klar abzeichnen werden. Unter den Kardinälen gibt es Unterschiede in der Sensibilität, aber keine entgegengesetzten Lager. Derjenige, den wir wählen, ist schon seit Langem vom Herrn vorbereitet worden. Es sind nicht wir, die den Papst wählen: Wir müssen denjenigen unter uns finden, der bereits auserwählt ist“, sagte Vesco im Interview mit der römischen Tageszeitung „La Repubblica“ (Mittwoch).

Auch der irakische Kardinal Louis Raphaël Sako glaubt, dass das Konklave kurz sein wird. „Wir Kardinäle sind uns alle der Bedeutung dieses Augenblicks bewusst. Wir haben eine große Verantwortung, den besten Kandidaten zu suchen und ihn zu unterstützen“, sagte das Oberhaupt der christlichen Chaldäer im Irak im Interview mit der römischen Tageszeitung „Il Messaggero“ (Mittwoch). „Ich denke nicht an den neuen Papst als einen Amtsinhaber, einen Bürokraten. Vielmehr denke ich an einen Mann, der es versteht, sich zu öffnen und auch mit der muslimischen Welt in Dialog zu treten“, so der Kardinal aus dem Irak.

Viele Kardinäle müssen sich erst kennenlernen
Laut dem ehemaligen Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz CEI, Kardinal Angelo Bagnasco, sei es klug, sich noch ein paar Tage vor Beginn des Konklaves Zeit zu lassen. „Es gibt viele Kardinäle und viele kennen einander nicht. Um gemeinsam ein Bild der Kirche der Zukunft zu schaffen, braucht man Liebe und Zeit“, sagte Bagnasco im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“.

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