Mit Teleskop „Euclid“

Tirols Physiker entdecken über 2600 Zwerggalaxien

Tirol
25.04.2025 20:00

Einmal mehr sorgen Innsbrucks Physiker für Schlagzeilen. Konkret ein Team am Institut für Astro- und Teilchenphysik der Universität. Sie identifizierten und charakterisierten mehr als 2600 Zwerggalaxien in unserem Universum. 

Möglich machte die Zählung und Charakterisierung das Weltraumteleskop „Euclid“ der ESA. Dieses liefert seit nunmehr knapp zwei Jahren wertvolle Daten aus den Tiefen des Weltalls. „Mit deren Hilfe soll die bisher größte und genaueste 3D-Karte des Universums entstehen, mit Milliarden Sternen und Galaxien“, heißt es in einer Aussendung der Innsbrucker Uni. 

Die Daten, die das Teleskop liefert, werden von einem internationalen Team ausgewertet. Zu diesem gehören auch die Innsbrucker Wissenschaftler Francine Marleau und Tim Schrabback sowie deren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

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Diese Arbeit zeigt die bemerkenswerte Fähigkeit von Euclid, Zwerggalaxien aufzuspüren und zu charakterisieren.

Francine Marleau

Auf 25 Aufnahmen 2674 Zwerggalaxien entdeckt
Auf 25 Aufnahmen von Euclid hat das Team um Francine Marleau insgesamt 2674 Zwerggalaxien entdeckt und in einem Katalog erfasst. Mit einem halb automatisierten Verfahren wurden zunächst mögliche Kandidaten identifiziert und diese im Anschluss näher untersucht.

Das Weltraumteleskop Euclid

  • Das Weltraumteleskop Euclid der Europäischen Raumfahrtagentur ESA ist am 1. Juli 2023 gestartet und soll helfen, mehr über die bisher unerforschte dunkle Materie und dunkle Energie des Universums zu erfahren.
  • Das Teleskop mit 1,2 Metern Durchmesser wird über die nächsten Jahre die größte und genauste 3D-Karte des Universums erstellen und Milliarden von Galaxien beobachten.
  • Anhand dieser Karte kann das Weltraumteleskop offenlegen, wie das Universum sich nach dem Urknall ausgedehnt hat und wie sich die Strukturen im Universum entwickelt haben. 

„Von den dokumentierten Galaxien sind 58% elliptische Zwerggalaxien, 42% irreguläre Galaxie, wenige reich an Kugelsternhaufen (1%), Galaxienkerne (4%) und ein nicht unerheblicher Teil (6,9%) blaue kompakte Zwerggalaxien“, rechnen Marlon Fügenschuh und Selin Sprenger aus Marleaus Team vor.

Entstehung von Galaxien im Fokus
Die Studie ermögliche Einblicke in die Gestalt der Galaxien, ihre Entfernung von der Erde, ihre Sonnenmasse und die Umweltbedingungen der Zwerggalaxien. Francine Marleau untersucht im Rahmen des Euclid-Projekts die Entstehung und Entwicklung von Galaxien, vor allem von Zwerggalaxien.

Sie kommen im Universum am häufigsten vor und ihre Zahl und Verteilung gelten als wichtige Anhaltspunkte dafür, ob unsere kosmologischen Modelle die Gesetze des Universums richtig abbilden.

„Bemerkenswerte Fähigkeit von Euclid“
„Wir haben uns die einzigartige Tiefe, die räumliche Auflösung und das Sichtfeld des Euclid-Teleskops zunutze gemacht. Diese Arbeit zeigt die bemerkenswerte Fähigkeit von Euclid, Zwerggalaxien aufzuspüren und zu charakterisieren, was einen umfassenden Blick auf die Entstehung und Entwicklung von Galaxien über verschiedene Massenskalen, Entfernungen und Umgebungen hinweg ermöglicht“, sagt Francine Marleau abschließend.

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