15.09.2013 15:33 |

"Sind lethargisch"

Sportdirektor Sammer kritisiert Bayern-Stars

Matthias Sammer hat der siegreiche Bayern-Auftritt kurz vor dem Start der Champions League ganz und gar nicht geschmeckt. "Wir müssen raus aus einer gewissen Komfortzone und uns gegenseitig mitreißen", forderte der verstimmte Sportvorstand nach dem 2:0-Erfolg über Hannover 96.
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Während David Alaba und Co. die Königsklassen-Generalprobe als Pflichtsieg abhakten, startete Sammer einen Auftritt als Mahner. "Wir verstecken uns zur Zeit hinter unserem Trainer", kritisierte Sammer in den Arena-Katakomben den keineswegs mitreißenden Auftritt des Münchner Millionen-Ensemble.

"Dienst nach Vorschrift"
"Den Hype, für den er ja überhaupt nichts kann, mit ihm jeden Tag Pep hin, Pep her, Pep hoch, Pep runter und finden wir alle so prima, dass wir sagen, ach gut Mensch, da stehen wir alle auch ein bisschen weniger in der Verantwortung", monierte Sammer. "Wir spielen zum Teil lethargisch, wir spielen ohne Emotionen Fußball, wir machen Dienst nach Vorschrift."

Neue Saison und neuer Trainer, dazu ein altes Erfolgsrezept. Wie vor knapp einem Jahr beim 2:0 in Bremen ("Wir waren nicht richtig hellwach, wir waren nicht richtig gallig. Wir waren zu lätschern") erhebt Sammer kurz vor dem Auftakt der neuen Champions-League-Spielzeit die Stimme. Das auch noch "zu einem Zeitpunkt in der Saison, zu dem letztes Jahr Borussia Dortmund alles verschenkt hat", wie der Sportvorstand erinnerte. Im Moment zeigt der BVB wie bei der 6:2-Show gegen den HSV im Gegensatz zu den Bayern Fußball mit jeder Menge Leidenschaft.

"Jeder will, das ist keine Frage des Wollens, aber wir emotionalisieren uns nicht in gewissen Phasen", betonte Sammer. "Ich rede ja nicht über 20 Prozent, ich rede nur über 2, 3 Prozent, die uns fehlen, aber die kommen niemals von außen, die kommen immer von innen."

Die Profis gingen mit sich selbst nicht so hart ins Gericht. "Man braucht die Siege, um Punkte zu bekommen in der Tabelle, das haben wir geschafft. Das war ein hartes Stück Arbeit, man hat die Länderspielpause schon gemerkt", befand Thomas Müller. Widersprechen wollte aber auch keiner der Sammer-Kritik. "Da hat er vielleicht recht", erklärte Arjen Robben.

Öffentlich gab es von Trainer Guardiola keine Kritik und wieder eine leise Analyse, aber in der Kabine geht es laut den Worten von Sammer anders zu. "Unser Trainer muss jedes Mal eine Brandrede halten, dass wir in die Gänge kommen. So geht das nicht", kritisierte Sammer den Auftritt im neuen Spiel-Dress in Wiesn-Tracht-Optik.

"Alles Alibikäse"
Auch wenn die Situation als ungeschlagener Tabellenzweiter und frisch gekürter europäischer Supercupsieger alles andere als schlecht ist, "darf man die Realität nicht aus den Augen verlieren", monierte Sammer. "Fünf Titel in den letzten 14 Monaten, Ribery noch Europas Fußballer des Jahres, vielleicht kriegen wir den noch zum Weltfußballer - das ist so eine Scheinwelt finde ich und das gefällt mir nicht." Erklärungsansätze wie auf verschiedenen Positionen eingesetzte Spieler seien "alles Alibikäse".

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