„Krone“-Zitat regt auf

Warum die FPÖ Babler jetzt „Doppelmoral“ vorwirft

Medien
29.03.2025 21:30

Vizekanzler Andreas Babler sorgte in seiner ebenso neuen Funktion als Medienminister jüngst für Aufregung. Der SPÖ-Chef echauffierte sich über frauenfeindliche und sexistische Inhalte eines Formats namens „Das Geschäft mit der Liebe“ beim Privatsender ATV. Das schmeckte nicht allen vorzüglich. Nun bekommt der Streit eine Neuauflage.

Der FPÖ war der Babler-Vorstoß besonders sauer aufgestoßen – die Blauen starten nun mit einer Gegenoffensive. Und zwar just über deren Frauensprecherin Rosa Ecker. Sie richtet eine Botschaft an Babler beziehungsweise andere Parteien: „Die Frauenvorsitzenden jener Parteien haben durch ihr Zulassen einer Massenzuwanderung aus islamischen Ländern unzählige Frauen in Österreich massiver Gewalt ausgesetzt.“

Fan von Rapper RAF Camora
Umso erstaunter sei sie gewesen, als sie in der „Krone“ gelesen habe, dass Babler ein Fan des Rappers RAF Camora sei. „Ich war schockiert, als ich mir dessen Texte durchgelesen habe, in denen es stellenweise vor Frauenverachtung und sexueller Gewalt nur so strotzt“, meint sie. 

Die Sendung „Das Geschäft mit der Liebe“ steht wegen Frauenverachtung in der Kritik.
Die Sendung „Das Geschäft mit der Liebe“ steht wegen Frauenverachtung in der Kritik.(Bild: ATV)

So verwendet der Wiener Musiker zum Beispiel die Worte Nutte, Schlampe oder Hure inflationär in seinen Texten. Im Song „Palmen aus Plastik“ heißt es „Aus Silikon sind die Bräute“ und in „Ruhe nach dem Sturm“ „Frauen kommen und gehen ohne Liebe, ich verletze sie“. Passend dazu ist eine Songzeile aus „Attackieren“: „Auf der Suche nach Sex – ein, zwei ostdeutsche Groupies im Bett – die Huren, ich kenne sie von StudiVZ“. 

Ein Beispiel für sexuelle Gewalt ist die Songzeile „Na, klar, gibt es Sex, weil ich parshippe jetzt. Knall‘ sie einfach in der Parklücke weg. Wichse ihr in die Fresse und frag‘ sie, wie’s schmeckt“ (Song „Mörder“).

Babler: „Breite der Kultur“
Er habe einen „sehr breiten Musikgeschmack“, sagte Babler und höre unter anderem auch Andreas Gabalier. Diese Breite der Kultur gehöre für ihn zum Toleranzbegriff hinzu.

Wie berichtet, haben der Medienminister und andere Politikerinnen und Politiker die ATV-Sendung „Das Geschäft mit der Liebe“ als „sexistisch, rassistisch und frauenverachtend“ bezeichnet. Frauen würden sexuell ausgebeutet und das zur Schau gestellt, schrieb Babler etwa auf der Plattform X. Er sei daher an die Geschäftsführung von ATV herangetreten.

Hier sehen Sie den Tweet von Andreas Babler.

Petition gegen Sendung gestartet
Der Privatsender setzte die Sendung daraufhin vorübergehend aus und teilte mit, diese prüfen zu wollen. „Der Sender lehnt sexistische und rassistische Inhalte sowie Gewalt und Frauenfeindlichkeit strikt ab“, hieß es in einem Statement. Auch eine Petition, um „Geschäft mit der Liebe“ abzusetzen, wurde bereits gestartet. Sie hatte mit Stand Samstagabend mehr als 14.000 Unterschriften.

RAF Camora selbst hat in der Vergangenheit übrigens Richard Lugner Sexismus unterstellt und das mit dessen jungen Freundinnen begründet, denen er Tiernamen gab. „Also jeder einzelnen und das wurde von allen einfach so hingenommen“, sagte er in einem Podcast.

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