Ratgeber

Schnurrhaarstress: Leidiges Thema um den Napf

Tierecke
26.03.2025 09:55

Die Schnurrhaare von Katzen dienen gewissermaßen als Navigationssystem, Nachtsichtgerät und Bewegungsmelder. Doch was passiert, wenn dieses empfindliche Sinnesorgan ständig überreizt wird?

Katzen sind nicht nur Feinschmecker, sondern auch äußerst sensible Tiere mit hoch entwickelten Sinnesorganen. Eine besondere Rolle spielen dabei ihre Vibrissen, besser bekannt als Schnurrhaare. Dank dieser empfindlichen Tasthaare können Katzen sich auch in völliger Dunkelheit orientieren, Distanzen einschätzen, Hindernisse wahrnehmen und selbst kleinste Bewegungen in der Luftströmung registrieren. Ihre Wahrnehmung der Umgebung spielt auch beim Fressen eine entscheidende Rolle.

Eine sensible Angelegenheit
Dabei wird oftmals ein wichtiger Aspekt übersehen: die Wahl des richtigen Napfes. Denn nicht jede Futter- oder Wasserschüssel ist für jede Katze geeignet – und ein ungeeignetes Modell kann sogar dauerhaft Stress verursachen.

Die Schnurrhaare einer Katze sind bis zu 15 Zentimeter lang, bei der Rasse Maine-Coon (so wie ...
Die Schnurrhaare einer Katze sind bis zu 15 Zentimeter lang, bei der Rasse Maine-Coon (so wie „Lilo“ und „Lucy“ am Foto) sogar bis zu 20 Zentimeter.(Bild: Karoline Zerbes)

Ein zu kleiner, zu tiefer oder schmaler Napf kann dazu führen, dass die Tasthaare ständig an den Rand stoßen und dadurch gereizt werden – ein unangenehmes Gefühl, das sich im Schlimmstenfall als Whisker Fatigue, auf Deutsch Schnurrhaarstress äußert. Manche Katzen schlabbern dann lediglich die oberste Schicht aus der Schüssel oder lassen Futter am Rand zurück und betteln sogleich wieder um Nahrung. Andere verweigern gänzlich die Futteraufnahme.

Mögliche Anzeichen für Schnurrhaarstress:

  • Zögern beim Fressen
  • Stehen lassen von Essensresten am Rand
  • Ablegen von Essensstücken auf dem Boden
  • Futterverweigerung bis zur völligen Appetitlosigkeit

Der ideale Napf – Empfehlung von Katzenverhaltensexpertin Petra Ott: 

  • Breit und flach: Ein Rand von ein bis zwei Zentimetern verhindert, dass die Schnurrhaare ständig in Kontakt mit dem Napfrand kommen.

  • Material: Keramik oder Porzellan – Plastik sollte wegen Weichmachern und der Gefahr von Hauterkrankungen wie „Kinnakne“ vermieden werden.

  • Etwas erhöht platziert: besonders für Seniorenkatzen angenehmer.

Näpfe aus Alu, Metall oder Stahl sind nicht ideal, weil sie den Geruch und Geschmack des Futters verändern können. Zudem rät die Expertin von Näpfen mit aufgemalten Katzenaugen ab, weil diese das Tier beim Fressen irritieren können. Auf eine dunkle Farbe sollte man ebenfalls verzichten.

Katzen, die in der freien Natur leben, fressen ihre Beute logischerweise nicht aus Näpfen und leiden daher nicht unter Schnurrhaarstress. Die Erkrankung ist also menschengemacht. Wer bemerkt, dass seine Katze beim Fressen unruhig ist oder Futter vermeidet, sollte daher die Napfwahl überdenken.

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