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Alles neu bei Royals

Prinzessin Dianas Begräbnis war der Wendepunkt

Als am Morgen des 31. August 1997 die Nachricht vom Tod Prinzessin Dianas publik wurde, erfasste eine kollektive Trauer das Vereinigte Königreich. Spätestens zu Dianas Begräbnis hatten die Royals ihre Lektion gelernt. Die Bevölkerung Großbritanniens wünschte sich ein „menschlicheres“ Königshaus. 

Zehntausende Menschen legten Blumen vor den Toren des Kensington Palastes nieder, die binnen Stunden zu einem wahren Blütenmeer anwuchsen. Allein in London wurden – wie die dortige Stadtverwaltung schätzte –  in den Tagen nach Dianas Begräbnis rund 12 Tonnen Blumensträuße niedergelegt. Doch nicht nur in London, auch an vielen anderen Plätzen der Welt legten Menschen Blumen nieder und entzündeten Lichter für die verstorbene „Königin der Herzen“.

Prinz William, Prinz Harry und Prinz Charles mischten sich unter die Menge der Trauernden. (Bild: DAVID BRAUCHLI / AP / picturedesk.com)
Prinz William, Prinz Harry und Prinz Charles mischten sich unter die Menge der Trauernden.

Warum kam kein einziges Wort der Trauer von Elisabeth II.?
Diese große, allgemeine Trauer um Diana stürzte die Königsfamilie in eine ihrer größten Krisen. Denn was die Trauernden nicht verstanden, war die öffentliche Zurückhaltung, in der sich das Königshaus übte. Die Queen blieb auf ihrem schottischen Sommersitz Balmoral, wo sie auch die Todesnachricht erhalten hatte. Aus ihrer Sicht war die Trauer um Diana eine Familienangelegenheit, und daher privat.

Tonnen an Blumen wurden im ganzen Land für Diana niedergelegt. (Bild: David Giles / EPA / picturedesk.com)
Tonnen an Blumen wurden im ganzen Land für Diana niedergelegt.

Die Öffentlichkeit nahm diese Haltung zuerst mit Verwunderung zur Kenntnis, dann mit Empörung. Wo war die Königin? Warum trauerte sie nicht mit der Bevölkerung ihres Landes? Premierminister Tony Blair hatte Diana noch am Tage ihres Todes Tribut gezollt, er hatte vor laufender Kamera sein Entsetzen über die tragischen Todesumstände und seine Trauer gezeigt und den bald oft kolportierten Satz gesagt: „Sie war die Prinzessin des Volkes“. Nun erwartete man dasselbe von der Queen. Nur, warum kam kein einziges Wort der Trauer von Elisabeth II.? Kritik wurde laut, dass das Königshaus zu wenig Herz zeige. Aufgebrachte Zaungäste forderten außerdem, der Buckingham Palast solle endlich die königliche Standarte auf Halbmast setzen – aus Respekt vor der verunglückten Diana.

Die Queen im Gespräch mit Trauernden  (Bild: ADRIAN DENNIS / AP / picturedesk.com)
Die Queen im Gespräch mit Trauernden 

Die königliche Familie musste lernen, Trauer zu zeigen
Dem Königshaus sei in jenen Tagen „eine herbe Lektion“ erteilt worden, sagte die damalige Privatsekretärin von Elizabeth II., Mary Francis, später in einer TV-Dokumentation. Als die Queen einige Tage nach Dianas Tod in den Buckingham Palast zurückgekehrt sei, sei die Stimmung „sehr aggressiv“ gewesen. Die Mitglieder der königlichen Familie – und auch deren Berater – hätten, so Mary Francis, lernen müssen, „dass man Trauer zeigen muss“.

Dianas Sarg wurde in die Westminster Abbey getragen. (Bild: John Stillwell / PA / picturedesk.com)
Dianas Sarg wurde in die Westminster Abbey getragen.

Die Queen ehrte ihre verstorbene Schwiegertochter
Am 5. September 1997 trat die Queen schließlich vor die Live-Kameras – zum ersten Mal seit fast 40 Jahren. In ihrer berühmten TV-Ansprache sagte sie die Worte: „Was ich nun zu Ihnen sage, als Ihre Königin und als Großmutter, spricht aus meinem Herzen“ und würdigte anschließend ihre ehemalige Schwiegertochter. Sie erinnerte an Dianas Warmherzigkeit und Güte und bekannte, dass sie Dianas Einsatz für andere sehr bewundert habe. Am nächsten Tag, dem 6. September, wurde die Königin der Herzen zu Grabe getragen. Als der Sarg an der Queen vorbeigetragen wurde, senkte diese ihren Kopf als Zeichen der Demut und Anerkennung.

Die Royals hatten ihre Lektion gelernt. Die Bevölkerung Großbritanniens wollte ein „menschlicheres“ Königshaus. Die königliche Familie sollte, damit man sie auch im Medienzeitalter achten und wertschätzen konnte, Gefühle zu zeigen. Das war die Aufgabe für die Zukunft, diese Botschaft wurde dem Königshaus anlässlich des Todes Dianas deutlich übermittelt.

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