Beachvolleyball-Ass

Doppler: “Klagenfurt ist immer noch unbeschreiblich”

Sport
29.07.2013 14:25
Clemens Doppler hat schon einige Beachvolleyball-Sternstunden erlebt. Bei seinen bereits zahlreichen Auftritten in Klagenfurt ist dem zweifachen Europameister (2003, 2007) und EM-Zweiten von 2010 der ganz große Wurf aber noch verwehrt geblieben. Das soll sich bei den am Dienstag beginnenden Heim-Europameisterschaften ändern. Im Interview sprach der 32-jährige Oberösterreicher über die hohe Erwartungshaltung, den verteilten Druck auf mehrere ÖVV-Teams und die ungebrochene Vorfreude auf das Heimturnier.

Ist Klagenfurt auch bei Ihrer großen Routine noch immer etwas Außergewöhnliches?
Clemens Doppler: Das Turnier ist der absolute Höhepunkt. Nur zweimal, in den Olympiajahren 2008 und 2012, war es nicht das Wichtigste. Seit 1998 war ich bis auf 2000 und 2004 (Anm.: Kreuzbandriss) immer dabei. Natürlich gehe ich es anders an als vor zehn Jahren, aber am Centercourt zu spielen, ist immer noch ein unbeschreibliches Gefühl.

Ihre zweite Saison mit Alexander Horst verläuft deutlich konstanter als die erste. Sind Sie jetzt perfekt aufeinander eingespielt?
Doppler: Wir spielen jetzt eineinhalb Jahre zusammen und verstehen uns blinder als zu Beginn, aber es kann auch noch besser werden. Das Gefühl ist schon viel besser und mit den guten Ergebnissen steigt auch das Selbstvertrauen. Wir haben eine extreme Konstanz, die ich noch mit keinem meiner Ex-Partner gehabt habe. Am meisten freut mich aber, dass wir auch sehr viele knappe Matches gewinnen. Auch gegen Teams, die immer vorne drinnen sind, wie die Brasilianer.

Ist die Erwartungshaltung deshalb besonders hoch?
Doppler: Es gibt immer einen gewissen Erwartungsdruck in Klagenfurt. Natürlich wollen wir so lange wie möglich dabei sein. Viel wichtiger für mich ist aber, gut zu spielen. Wenn wir gegen die Weltmeister im Achtelfinale verlieren und mit einer guten Leistung ausscheiden, dann kann man auch nicht unzufrieden sein. Du brauchst auch Glück.

Sie kommen mit guten World-Tour-Ergebnissen und einem CEV-Turniersieg zur EM. Ist eine Medaille das erklärte Ziel?
Doppler: Natürlich ist Klagenfurt der Höhepunkt, auf den viel aufgebaut ist. Wir hoffen und glauben, dass wir gut spielen werden. Man muss bei den Erwartungen aber die Schere zwischen zu tief gestapelt und zu hoch gesteckt finden. Eine Medaille ist hochgegriffen. Aber natürlich gehören wir nach der guten Saison und dem Sieg als logische Konsequenz zum erweiterten Medaillenkandidaten-Stamm. Es wird aber zehn Teams geben, die sich Chancen ausrechnen können. Sollte es für uns keine Medaille werden, wird es aber trotzdem eine sehr gute Saison bleiben.

Es scheint dieses Mal besonders viele Edelmetall-Anwärter zu geben. Warum ist das so?
Doppler: Es hat heuer so viele Überraschungen wie noch nie gegeben. Das ist wegen Rücktritten und neuen Teams alle vier Jahre nach Olympia ähnlich. Es war bisher aber eine total hektische und nicht vorhersehbare Saison. Es gab fast bei jedem Turnier neue Sieger. Das beste Beispiel sind die jungen Weltmeister (Anm: die Niederländer Brouwer/Meeuwsen), die zuvor noch nie besser als Platz fünf waren. Teams, die schon lange zusammenspielen, wie Huber/Seidl hatten da extreme Vorteile.

Mit den angesprochenen Huber/Seidl und den Schwaiger-Schwestern verfügen weitere österreichische Teams über realistische Medaillenchancen. Nimmt Ihnen das ein wenig Druck?
Doppler: Ja, mit Sicherheit. Huber/Seidl sind das absolute Überraschungsteam, auf die wird man auch schauen müssen. Sie gehören zu den erwähnten zehn Teams. Es ist schon angenehm, dass wir nicht die einzigen sind, auf die alles aufgebaut wird. Mit den Schwaigers, Huber/Seidl und im weitesten Sinn auch mit Hansel/Schützenhöfer können mehrere Teams mitmischen und es wird nicht eine One-Man-Show.

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(Bild: KMM)



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