Wie im Märchen

Kate: Vom Schulmädchen zur beliebten Herzogin

Adabei
28.07.2013 09:27
Wie im Märchen: Das "Time"-Magazin wählte sie unter die "100 einflussreichsten Menschen der Welt". Wie aus dem bürgerlichen Schulmädchen Kate Middleton die Mama des Thronfolgers und eine der beliebtesten und mächtigsten Frauen der Welt wurde.

Während die Ankunft des Baby-Thronfolgers George im Königreich "amused" gefeiert wird wie die eines kleinen Heilands, wurde nur einer in den letzten Jahren noch mehr Aufmerksamkeit zuteil: seiner Mama, Kate, "Her Royal Highness The Duchess of Cambridge", geborene Middleton. Tochter eines früheren Piloten und einer Stewardess der British Airways, die sich 1987 mit einem Party- und Scherzartikel-Vetrieb selbständig gemacht hatten und so zu Geld kamen.

Doch wie wird aus einem bürgerlichen Schulmädchen eine der beliebtesten und einflussreichsten Frauen der Welt? Das anerkannte "Time"-Magazin wählte sie im April dieses Jahres sogar unter die "100 einflussreichsten Menschen der Welt" und begründete die Kür folgendermaßen: "Die künftige Königin ist ehrwürdig, pflichtbewusst und unerschütterlich mit einer zurückhaltenden Hartnäckigkeit, ihrem Mann Prinz William die Aufmerksamkeit zu stehlen." Ehrwürdig, pflichtbewusst und unerschütterlich – Attribute, wie sie auch auf die Queen passen würden. Und die offensichtlich von unabdingbarer Bedeutung sind, um in der knallharten Monarchie bestehen zu können. Nur in einem unterscheidet sich die Queen von ihrem schönen Familienzugang: Die 87-jährige Monarchin sitzt dank der Erbfolge auf dem Thron, ihre 31-jährige Nachfolgerin irgendwann einmal aufgrund ihrer Eheschließung mit Prinz William.

Kindheit mit starkem Leistungsbewusstsein
Schon die Kindheit der kleinen Kate war geprägt von Leistungsbewusstsein. Die ehrgeizigen Eltern, die selbst in die elitären englischen Kreise strebten, hatten schon damals Großes mit dem Ältesten ihrer drei Kinder vor. Die jüngeren Geschwister sind die 29-jährige Pippa, die in die Geschichte bislang nur als "heißester Hintern" und Autorin eines mäßig erfolgreichen Partyguides einging, und der umtriebige Bruder James-William (26), der medienwirksam das Londoner Nachtleben belebt. Omnipräsenz und Konsequenz sind die wesentlichen Säulen des Middleton'schen Adabei-Aufstiegs und Networkings.

Der durchdachte Plan der Eltern war es, ihre Kinder bestmöglich in blaublütige Kreise einzuführen, dazu gehörte in erster Linie eine Elite-Ausbildung. So kam es dann auch, dass die damals 19-jährige Kate an der renommierten schottischen Universität St. Andrews 2001 während ihres Kunstgeschichtestudiums Prinz William über den Weg lief. Der Plan ging auf: Während einer Modeschau stach sie – kess im selbst designten transparenten Hauch von Nichts – dem künftigen Thronfolger ins Auge.

Die Liebe begann im Studentenheim
Schon im September zogen Kate und William mit noch zwei weiteren Freunden in eine gemeinsame Wohnung in einem Studentenheim ein. Acht Monate später feierte sie mit ihm den 21. Geburtstag. Auf Reporterfragen dementierte er aber noch, eine Freundin zu haben. Und sie schwieg nobel, anstatt stolz gemeinsame Handyfotos zu verschicken, wie es andere Girls in ähnlichen Situationen oft und gerne tun.

Erst im März 2004 wurde die Beziehung öffentlich: William nahm seine Angebetete offiziell zum traditionell gemeinsamen Familien-Skiurlaub ins schweizerische Kloster mit, dort wo der alte Adel zu Hause ist. Es muss der bis dahin größte Augenblick im Leben der Middletons gewesen sein. Im Elternhaus in Bucklebury dürften Champagnerkorken geknallt haben. Erste gemeinsame Fotos gingen um die Welt.

Queen begegnet ihr mit Wohlwollen
Mit großem Erstaunen wurde beobachtet, mit welchem Wohlwollen die Queen dem jungen Familienzugang gegenübertrat, während sie Williams Mutter, Diana, bekanntermaßen nie besonders mochte. Einer der vielen Gründe könnte sein, dass die beiden einander sehr ähnlich sind. Nur halt Generationen auseinander. Es ist dieselbe Stärke, die die beiden Frauen verbindet, das Durchsetzungsvermögen genauso wie die stoische Leidensfähigkeit. Ein Beispiel: Nachdem Prinz William im März 2007 bei einer Party in der Bovington-Kaserne mit freizügigen Schönheiten posierte, und der Schnappschuss die bunten Blätter rascheln ließ, machte sie schlicht Schluss.

Doch zur Überraschung aller gab sie nicht die verletzte Weinerliche, wie viele vielleicht erwartet hätten, sondern schmiss sich selbstbewusst in die engsten Hotpants und Stiefel und machte Party. Auch dieser Plan ging auf: Der abservierte Prinz wurde eifersüchtig und eroberte sie zurück. Neun Monate später waren die beiden wieder ein Paar.

Dann lautete der Plan, Prinzessin zu werden. Sie tut alles, was von einer künftigen Monarchin erwartet wird: Sie kümmert sich um soziale Projekte, sie besucht Kinderheime und Kranke. Und sie tut es mit der Diskretion, die ebenfalls erwartet wird. Zumindest von der Queen. Und von Prinz William, der einst unter dem medialen Hype um seine Mutter, Lady Di, empfindlich litt. Und der diese ruhige Zurückhaltung ehrlich schätzt.

Kate wuchs in ihre Rolle hinein
Mit jedem öffentlichen Schritt wächst sie unbeirrbar in ihre künftige Rolle. Nebenbei paddelt sie bodenständig im Einbaum, spielt Landhockey und tut vor allem eines: Sie sieht immer bezaubernd aus und lächelt lieb. Nach und nach wurde sie zum Darling der Menschen und Medien. Sah man sie in der Anfangszeit noch oft in Jeans und Holzfällerhemd, wurde ihr Look zusehends sicherer. Sie beherrscht die hohe Kunst, günstige Teile (oftmals aus dem Versandhaus!) teuer aussehen zu lassen. Was sie trägt, ist in kürzester Zeit ausverkauft.

Auf diese Weise wurde sie nicht nur zur Ikone der jungen Engländerinnen, sondern kurbelte auch die britische Textilindustrie gehörig an. Laut der britischen "Daily Mail" wird die königliche Markenbefürwortung als einer der größten Begleiteffekte des Hypes um ihre Person empfunden. Bislang erstreckte sich der "Kate Effekt" vor allem auf Kleidung der Herzogin von Cambridge, künftig wird der Windsor-Winzling wohl ebenso zum Trendsetter, egal, ob es um Strampler, Mützen oder andere Babyutensilien geht. Laut der britischen Zeitung hat der blaue Kinderwagen, mit dem man die Herzogin vor einigen Wochen sah, seither beim Verkauf bereits um dreizehn Prozent zugelegt. Laut dem Wirtschaftsmagazin "Eco" belebt der royale Nachwuchs die Wirtschaft insgesamt mit über 330 Millionen Euro.

Herzogin mit Schwung und Wärme
Doch auch die britische Monarchie selbst bekommt dank Kate Modernität und den nötigen Schwung. Die Prinzessin pfeift auf Etikette und geht auch weiter ihren Weg: Ihr Plan, das "Thronfolgerlein" in den ersten Lebenswochen bei ihren bürgerlichen Eltern ankommen zu lassen, ist der totale Tabubruch. So etwas wäre bis dato undenkbar gewesen. Bislang wechselten Hof-Nannys die Windeln, nicht die Mamas.

Kates Weg ist einer, den wohl auch Diana gerne gehabt hätte. Sie war Zeit ihres viel zu kurzen Lebens die Einzige, die ein wenig Wärme in die bislang kalten Palastmauern gebracht hatte. Für William eine angenehme Erinnerung an das Gefühl seiner eigenen Kindheit. Stets hatte er Kate um diese Heimeligkeit beneidet. Jetzt hat er sie endlich selbst.

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(Bild: kmm)



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