Millionenkosten

Wirbel um Pflege-Ausbildung für Vietnamesen in NÖ

Niederösterreich
17.02.2025 06:00

150 junge Studierende aus Vietnam begannen diese Woche die Ausbildung zur Pflegeassistenz in Krems. Finanziert wird das aus Steuergeld. Denn als fertige Fachkräfte sollen sie dann in heimischen Pflegeeinrichtungen eingesetzt werden. Nicht allen gefällt das: Die SPÖ macht jetzt gegen diese Rekrutierung in Fernost mobil.

Dass künftig Pflegekräfte aus Vietnam in NÖ-Einrichtungen die Altenpflege übernehmen sollen, ist SPÖ-Politikern ein Dorn im Auge. Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft Vida und Landesparteichef Sven Hergovich kritisieren vor allem die Millionenkosten für die Ausbildung der fernöstlichen Gastarbeiter: „Es ist widersinnig, ungelernte Pflegekräfte aus Vietnam zu importieren, um sie hier auszubilden, während viele Menschen in Österreich auf Ausbildungschancen warten.“

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Es gibt genügend Menschen, die bereit wären, in der Pflege zu arbeiten, wenn die Rahmenbedingungen endlich stimmen würden.

Sven Hergovich, Landesparteivorsitzender der SPÖ

Land hat Millionen freigegeben 
Diese Woche haben ja die ersten von 150 vietnamesischen Studierenden die Lehrgänge für Pflegeassistenz an der Fachhochschule in Krems begonnen. Das Land hat in Summe 4,2 Millionen Euro dafür bereitgestellt. „Dieses Geld sollte man besser in arbeitslose Jugendliche, Quer- und Wiedereinsteiger investieren“, fordert Hebenstreit. Und für Hergovich sei vordringlich, dass die Arbeitsbedingungen im Pflegebereich verbessert werden: „Die derzeitigen Zustände wie niedrige Löhne und schlechte Arbeitszeiten schrecken heimische Interessenten ab.“

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Die Bevölkerung in Niederösterreich wird zunehmend älter. Und damit steigt der Bedarf an Pflegepersonal. 

Anton Erber, Sozialsprecher der ÖVP im Landtag

Hoher Bedarf an Pflegekräften
Die ÖVP verteidigt die Ausbildung ausländischer Pflegekräfte. „Sämtliche Experten sagen, dass wir den Personalbedarf allein in Österreich nicht decken können“, betont Sozialsprecher Anton Erber. Und wenn man schon Kandidaten für diese verantwortungsvolle Tätigkeit im Ausland rekrutieren müsse, sei es ihm lieber, diese „werden in anerkannten Einrichtungen nach österreichischen Standards ausgebildet“.

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