Kanoria, der einer namhaften indischen Investorenfamilie entstammt, war bereits im Vorfeld als wahrscheinlicher Käufer der Österreich-Tochter der Krisenbank im Gespräch gewesen. Um wirksam zu werden, muss der Aktienkaufvertrag noch einige Bedingungen erfüllen. Insbesondere muss die Finanzmarktaufsicht ihren Segen dazu erteilen.
"Sanjeev Kanoria und sein Unternehmen Anadi sind ein klarer Bestbieter von internationalem Format, ausgewiesener Geschäftserfahrung und mit starkem regionalem Bekenntnis", begründete Kranebitter (Bild 2, rechts) den Deal. Der auf komplizierte Finanzierungen im Entwicklungsbereich spezialisierte Kanoria (Bild 2, links) erklärte, "neue Produkte, weitere Märkte und die Förderung der Kernregion sind die Ziele unserer Geschäftsbeziehung".
Am Freitag ging's Schlag auf Schlag
Nach monatelangem Verschleiern und Verzögern war zuletzt Bewegung in die Causa Hypo geraten. Am Freitag ging es dann Schlag auf Schlag: Am Vormittag trafen die Eigentümervertreter des notverstaatlichten Finanzinstituts zu Verkaufsgesprächen mit den Kaufinteressenten zusammen. Wenige Stunden später war eine grobe Skizze für die Sanierung fertig, die noch am Freitag der EU-Kommission übermittelt wurde, wie das Finanzministerium am späten Abend mitteilte. Details gab man nicht bekannt.
Die bestehenden Garantien, die das Land Kärnten für die Hypo-Österreich übernommen hat, bleiben vom Verkauf "unberührt und sind weiterhin gültig", so die Bank. Bei der Vertragsunterzeichnung wurde besonders das starke Bekenntnis des Investors zur Region und den Entwicklungspotenzialen der Hypo in Kärnten hervorgehoben.
Investor betont Einlagensicherheit
In dieselbe Kerbe schlug auch Kanoria: "Das zentrale Ziel unserer Bemühungen ist neben dem Erhalt des Charakters einer österreichischen Bank vor allem die absolute Sicherheit für die Geldeinlagen der Kunden", betonte der Investor. Da sein Unternehmen bereits 117 Jahre am Markt tätig sei, "bringen wir Strategien mit ein, die eine laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sicherstellen, um auch in den kommenden Jahrhunderten gesund zu wachsen", so Kanoria.
Beide Seiten bezeichneten den Deal als "wichtigen Schritt in Richtung Privatisierung nach gelungener Restrukturierung". Nun stünde "einem neuen Kapitel der Regionalbank, unterstützt durch internationale Kraft und Engagement, nichts mehr im Wege".
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.