Aufgrund der medialen Berichterstattung über den Coup schöpfte der Händler Verdacht, dass er die betreffende Geige erworben haben könnte, und schaltete die Ermittler ein. Diese bekamen bald die Bestätigung, dass es sich um das mindestens 150.000 Euro teure Musikinstrument handelt. Die Suche nach den Tätern läuft auf Hochtouren. Nicht zuletzt deshalb ist die Exekutive mit Informationen zurückhaltend.
Den Tätern war es im Westen der Bundeshauptstadt gelungen, das 1737 gebaute Instrument sowie vier historische Bögen (aus England, Frankreich und der Schweiz) mitgehen zu lassen. Ob es ein gezielter Coup oder Zufallstreffer war, ist laut Polizei unbekannt.
Nur noch 150 Guarneri-Geigen erhalten
Manche Experten würden den Wert noch höher ansetzen als 150.000 Euro, so die Polizei. Schließlich seien nur noch rund 150 Meisterwerke Guarneris (1698-1744) erhalten. Zwar gebe es unterschiedlich gute Violinen - unter zwei Millionen Euro sei aber momentan wohl kaum eines der Instrumente zu erstehen.
Unter den zehn teuersten Geigen der Welt befinden sich derzeit sechs Stradivaris und vier Guarneris. Bei einer Auktion wurde eine davon zuletzt um rund 14 Millionen Euro angeboten.
Geigenbau-Meister aus Cremona
Bartolomeo Giuseppe Guarneri del Gesu stammte aus einer traditionellen Geigenbauerfamilie aus der lombardischen Stadt Cremona. Sein Großvater, sein Vater, sein Bruder und sein Onkel bauten ebenfalls Geigen, doch seine gelten als die Meisterwerke der Familie. 1730 übernahm er die Familienwerkstatt. Seine besten Stücke sind laut Fachleuten ab 1734 entstanden. Bekannt sind seine Violinen dafür, dass sie etwas kleiner sind als herkömmliche Instrumente.
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