Angekündigtes Attentat

„Angst, nicht gemeinsam Weihnachten zu feiern“

Tirol
30.11.2024 21:30

Ein 13-Jähriger kündigte – wie berichtet – ein Schussattentat in seiner Schule an. Immer mehr Details sickern durch, die fassungslos machen. Eine Suspendierung blieb aus. Eltern haben große Angst um ihre Kinder.

„Ich werde euch alle umbringen!“ Diese Drohung ist auf einem Video zu sehen, das auf Snapchat die Runde ging. Auch in der Pause und im Turnunterricht kündigte der 13-Jährige ein Schussattentat an.

Die Polizei rückte aus. Deren Nachforschungen in der Wohnung des Schülers und am Handy ergaben keinerlei konkrete Hinweise. Im Zuge einer Befragung räumte der 13-Jährige alles ein und sprach davon, dass es keine Absicht hinter seinen als Spaß gemeinten Äußerungen gibt. Da weder von der Polizei noch von der Bildungsdirektion für Tirol von einer Gefahr eines Anschlages ausgegangen wird, wurde der 13-Jährige nicht suspendiert.

Zitat Icon

Seit dem Vorfall suchen viele Eltern psychologische Hilfe auf. Täglich, wenn ihre Kinder in die Schule gehen, verabschieden sie sie unter Tränen.

Ein Elternteil gegenüber der „Krone“

Ein Elternteil wandte sich an die „Krone“, um alles ans Licht zu bringen. Bedenkliche Details liefern nun weitere „Krone“-Informanten: „Seit dem Vorfall suchen viele Eltern psychologische Hilfe auf. Täglich, wenn ihre Kinder in die Schule gehen, verabschieden sie sie unter Tränen. Sie ringen mit sich und überlegen, ob sie ihre Kinder überhaupt noch vor den Ferien in die Schule schicken sollen – aus Angst, dass sie nicht mehr gemeinsam Weihnachten feiern können. Denn niemand könne garantieren, dass der 13-Jährige nicht doch noch seine Drohung in die Realität umsetzt.“

„Krone“-Kommentar
Das ist extrem

Das ist extrem“Es ist ja eh nichts passiert“ – das höre ich seit dem Bekanntwerden der grausamen Fantasien eines erst 13-jährigen Schülers immer wieder. Das stimmt nur bedingt. Ja, der Bursche machte seine Drohung nicht wahr. Aber dieser Vorfall zieht einen Rattenschwanz nach sich.

Die Kinder und Jugendlichen mussten den Unterricht mit Polizeipräsenz in ihren Klassen fortsetzen. Seither sind sie verängstigt, gehen mit einem mulmigen Gefühl in die Neue Mittelschule und hoffen, dass ihr Mitschüler, der ebenfalls wieder am Unterricht teilnimmt, vernünftig bleibt.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Neben den Kindern haben auch viele Eltern mit negativen Auswirkungen zu kämpfen. „Sie sind fertig mit den Nerven, heulen sich die Augen aus, verstehen die Welt nicht mehr und können nicht nachvollziehen, wie es überhaupt erst so weit kommen konnte“, schildern verlässliche „Krone“-Informanten, „es ist schon ziemlich heftig, was sich im Hintergrund alles abspielt. Nicht weniger heftig ist, dass die Causa nach außen hin dermaßen harmlos dargestellt wird“.

Ja, das sehe ich genauso. Sein Kind mit Tränen in den Augen in die Schule schicken zu müssen – begleitet von der Angst, es vielleicht nie wiederzusehen -, ist extrem. Bleibt zu hoffen, dass dieser Vorfall innerhalb der Schule vollends aufgearbeitet wird und die Schüler betreut werden.

Verharmlosen, unter den Tisch kehren, ist hier fehl am Platz. Denn die Bevölkerung muss erfahren, dass sich derartige Bluttat-Ankündigungen auch vor unserer Haustür abspielen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Tirol



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt