Rund 30 Verletzte

Griechenland: Vorarbeiter schießt auf Erntehelfer

Ausland
18.04.2013 11:43
Bei einem Streit mit ihren Arbeitgebern sind am Mittwoch in Griechenland rund 30 ausländische Saisonarbeiter durch Schüsse verletzt worden. Die vor allem aus Bangladesch stammenden Verletzten gehörten laut Polizei zu etwa 200 in der Ortschaft Manolada auf dem Peloponnes angeheuerten Erdbeerpflückern, welche die Auszahlung von sechs ausstehenden Monatslöhnen von ihren Arbeitgebern gefordert hatten.

Um den Tumult aufzulösen, schoss einer von drei Vorarbeitern mit einem Jagdgewehr auf die Arbeiter. Die Polizei nahm nach dem tragischen Zwischenfall den Schützen sowie den 57-jährigen Plantagenbesitzer fest. Die nicht lebensgefährlich Verletzten wurden im Krankenhaus behandelt (Bilder).

"Wir wollten nur unser erarbeitetes Geld, und der Vorarbeiter hat auf uns geschossen", sagte ein Betroffener im griechischen Fernsehen. Die Regierung in Athen verurteilte die Tat mit deutlichen Worten. "Diese noch nie dagewesene Schandtat passt nicht zu den Sitten der Griechen", erklärte ein Sprecher. Die Behörden würden die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.

Polizei bewacht nun Plantage
Unmittelbar nach der Schießerei wurde ein großes Polizeiaufgebot auf der Plantage positioniert, um weitere Zwischenfälle in dem Betrieb zu verhindern. 

In der Region Westpeloponnes arbeiten Tausende Migranten für Hungerlöhne. Manolada ist ein wichtiges Anbaugebiet für Erdbeeren. Im Frühjahr 2008 hatte es dort Streiks und Demonstrationen für höhere Löhne und gegen die Arbeitsbedingungen gegeben, unter denen die Migranten in den bis zu 40 Grad heißen Treibhäusern arbeiten. In vielen Fällen verdienen die Saisonarbeiter fünf Euro für die Arbeit eines ganzen Tages.

Im Jahr 2009 waren zwei griechische Landwirte festgenommen worden, weil sie zwei Migranten aus Bangladesch, denen sie den Diebstahl von Schafen vorwarfen, an ihrem Motorrad festgebunden und hinter sich hergezogen hatten.

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