Rüstungsdeal

Wiener Firma verkaufte Drohnen an Südkoreas Heer

Österreich
06.04.2013 16:31
Im Konflikt auf der koreanischen Halbinsel ist auch Material aus Österreich im Einsatz: Eine Wiener Firma verkaufte im Vorjahr unbewaffnete Drohnen an die südkoreanische Marine. Das Außenministerium war von dem Millionendeal nicht begeistert, das Wirtschaftsministerium erteilte schließlich seinen Segen. Auch das österreichische Bundesheer setzt in der Zukunft auf Drohnen: Verteidigungsminister Gerald Klug will 18 unbemannte Flugzeuge anschaffen.

3,11 Meter lang, 110 Kilo leicht und rund vier Millionen Euro teuer – die Wiener Firma Schiebel verkaufte rund zehn dieser "Camcopter S-100" an die Seestreitkräfte Südkoreas. Die Aufgabe der unbemannten Flugkörper laut "Gebrauchsanweisung": Überwachung, Luftkartierung, Aufklärung feindlicher Anlagen mittels Wärmebildkameras und Ähnliches.

Außenministerium dagegen, Wirtschaftsministerium dafür
Als der Deal im Vorjahr über die Bühne ging, waren nicht alle begeistert. "Das Außenamt sprach sich dagegen aus", erklärt der Gesandte Martin Weiss. Aber: "Bei Kriegsmaterialien wie Waffen ist man an unsere Stellungnahme gebunden, bei Dual-Use-Gütern (also solchen, die auch zivil genützt werden können, Anm.) nicht." Unbewaffnete Drohnen fallen in die zweite Kategorie.

Die Entscheidungskompetenz in dem Fall hatte das Wirtschaftsministerium. Dieses freilich hörte nicht auf den Wunsch der Kollegen aus dem Außenministerium und ließ den Deal zu. Weiss betont: "Alles ging gesetzeskonform über die Bühne."

Südkorea empfängt praktisch täglich neue Drohungen aus dem verfeindeten Nachbarland Nordkorea. Die derzeit noch verbale Auseinandersetzung wurde in den vergangenen Tagen immer brisanter. Zuletzt hatte Nordkorea der Weltgemeinschaft empfohlen, ihre Botschafter aus der Hauptstadt Pjöngjang abzuziehen, da das Regime von Diktator Kim Jong Un nicht mehr für deren Sicherheit garantieren könne (siehe Infobox).

Österreichs Heer kauft seinerseits Drohnen
Auch aus dem österreichischen Bundesheer gibt es einen Drohnen-Deal zu vermelden: Was Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos im vergangenen Sommer im "Krone"-Interview ankündigte, setzt sein Nachfolger Gerald Klug nun um: 18 Drohnen (Preis samt Ausbildung: 3,9 Millionen Euro) werden angeschafft, die Ausschreibung läuft.

Aufklärung bei Naturkatastrophen und Raumüberwachung bei Auslandseinsätzen sind die wichtigsten Einsatzgebiete der unbemannten Mini-Flugzeuge. Für den Grenzschutz sollen sie vorerst nicht verwendet werden.

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