Deshalb zur Kirche?

76-Jährige: “Brach dem Papst mit zwölf das Herz”

Ausland
15.03.2013 17:00
Eine 76-jährige Argentinierin glaubt, der Grund dafür zu sein, dass Papst Franziskus zur Kirche ging. Sie habe ihm mit zwölf wegen des Widerstands ihrer Eltern das Herz gebrochen, berichtet Amalia Damonte. Er habe ihr geschrieben: "Wenn ich dich nicht heiraten kann, werde ich Priester."

Am Donnerstag trat Amalia Damonte vor die Fernsehkameras. Sie sei mit Franziskus, dessen bürgerlicher Name Jorge Mario Bergoglio lautet, in Flores, einem Vorort von Buenos Aires, aufgewachsen. Damonte lebt noch immer dort, nur einen Katzensprung von seinem Elternhaus entfernt. Sie sei vor dem Fernseher "eingefroren", als sie ihren Kindheitsfreund als neuen Papst gesehen habe, berichtete Damonte. "Ich konnte nicht glauben, dass Jorge der Papst war!"

Heutiger Papst wollte Haus und Familie
Mit zwölf oder 13 Jahren habe ihr Bergoglio einen Brief geschrieben, so Damonte: "Er hatte ein Haus gezeichnet, das ein rotes Dach hatte, und geschrieben, dass dies das Haus sei, das er für mich kaufen werde, wenn wir heiraten." Und Bergoglio habe klargestellt, berichtet die 76-Jährige: "Wenn ich dich nicht heiraten kann, werde ich Priester."

Sie habe ihm aber nie geantwortet, denn ihr Vater habe sie geschlagen, da sie es gewagt habe, einem Buben zu schreiben. "Ich habe ihn danach nie wiedergesehen - meine Eltern haben mich von ihm ferngehalten und alles, was möglich war, getan, um uns zu trennen."

Sie habe nichts zu verstecken, so Damonte, sie seien beide Kinder gewesen und es habe sich um etwas "völlig Reines" gehandelt. Auf die Frage, ob es denn Liebe gewesen sei, antwortete die 76-Jährige: "In diesem Alter kannte ich die Liebe nicht." Bergoglio sei zwar in sie verliebt gewesen, doch habe er mit dem kindlichen Heiratsantrag vermutlich nur dem Beispiel seiner Familie folgen wollen.

Papst als Tango-Liebhaber
Dass tatsächlich die Kinderliebe schuld am Priestertum des neuen Papstes sein könnte, ist ohnehin fraglich: In einem Interview 2010 gab Franziskus zu, einmal eine Freundin gehabt zu haben, mit der er liebend gern Tango getanzt habe - dabei hat es sich vermutlich um ein anderes Mädchen gehandelt. Dann aber habe er den Ruf der Kirche vernommen. Er trat mit 21 den Weg zum Priestertum an.

Sie wünsche ihm jedenfalls alles Gute, so Damonte: Franziskus sei "ein guter Mann, der Sohn einer Arbeiterfamilie". "Ich hoffe, er kann all das Gute verwirklichen, das er in seinem Herzen trägt."

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