Er waren mehr als turbulente Wochen und Monate für den Ex-ÖVP-Staatssekretär und Bürgermeisterkandidaten. Jetzt versucht er mit einer Management- und Digitalisierungsberatung neu durchzustarten. Eine Baustelle aus Polit-Zeiten hat er aber noch.
Schwerste Umbaumaßnahmen sind wie berichtet im Innsbrucker Rathaus im Gang. Und zwar nicht nur personell, wo ganze Aufsichtsräte ausgetauscht worden sind, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, ob sie kompetent und in die Themen eingearbeitet waren.
Gehämmert, genagelt und geschraubt wird seit Wochen auch im Büro von Bürgermeister Johannes Anzengruber – sogar während einer Stadtsenatssitzung.
Die Liste-Fritz-Gemeinderäte LA Andrea Haselwanter-Schneider und Tom Mayer wollen nun wissen, was da genau vor sich geht, was gebaut wird, wie hoch das Budget dafür ist und aus welchem Topf das Geld kommt. Eine GR-Anfrage wurde bereits eingebracht.
Umgebaut werden muss auch die Innsbrucker ÖVP. Denn Florian Tursky, einstiger Bürgermeisterkandidat des Neuen Innsbruck (DNI), hat sich aus der Politik zurückgezogen, ist aber immer noch Stadtparteiobmann. Konstituierende Sitzung hat zwar seit Herbst 2023 keine stattgefunden, aber das ist bei dem desaströsen Zustand, in dem sich die Partei befindet, wahrscheinlich auch schon egal.
Jeder weiß, dass ich ein zutiefst politischer Mensch bin.
Florian Tursky
Tursky hatte im Mai angekündigt, bis Herbst eine Neustrukturierung der Partei aufgleisen zu wollen inklusive neuem Stadtparteiobmann. Doch Kandidat drängte sich bis dato keiner auf. Hier wird wohl auch der neue Landesgeschäftsführer der ÖVP, Florian Klotz, gefordert sein. Dieser ist allerdings auch Bürgermeister von Holzgau und braucht schon einmal knapp zwei Stunden, bis er nach Innsbruck gereist ist. Ob er auf diese Weise das Machtvakuum füllen kann, das in der Innsbrucker ÖVP entstanden ist, sei dahingestellt.
Tursky hat übrigens exakt am selben Tag, an dem er seine Funktionen ruhend gestellt hat, ein Unternehmen ins Firmenbuch eintragen lassen: Die „fttm technology management“ GmbH, eine Management- und Digitalisierungsberatung, wie er im „Krone“-Gespräch erläutert: „Ich bin derzeit hauptsächlich im Dach-Raum (Anm.: Deutschland, Österreich, Schweiz) unterwegs“, berichtet der frühere Digitalisierungsstaatssekretär. Vermisst er die Politik? Lächelnd meint er: „Jeder weiß, dass ich ein zutiefst politischer Mensch bin.“
Die Innsbrucker Stadtpartei will er bis zum Herbst „geordnet übergeben“.
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