Die Verlängerung der Summerauerbahn von Linz zur tschechischen Grenze ist schon lange in Planung. Nun wurde sie abermals aufgeschoben – obwohl ihr verkehrspolitischer Effekt deutlich besser eingestuft wird als andere Projekte. Nun formiert sich Widerstand gegen den Aufschub.
In knapp zwei Wochen steigt in Wien die mit Spannung erwartete Fachkonferenz zum „Zielnetz 2040“ der ÖBB. Dabei werden die seit Monaten grob umrissenen Ausbaupläne von Zugstrecken im Detail präsentiert und diskutiert. Für Gesprächsstoff ist gesorgt. Wie berichtet, wurde der Ausbau der Summerauerbahn von Linz an die tschechische Grenze auf die lange Bank geschoben.
Nicht nachvollziehbar
„Völlig unverständlich“, poltert VP-Landesmanager Florian Hiegelsberger nach einer genauen Analyse der 25 fixierten Umbau-Projekte mit einem Investitionsvolumen von 26 Milliarden Euro: „Bei einem Vergleich der verkehrspolitischen Effekte schneidet die Summerauerbahn in den Bewertungen von ÖBB und Ministerium deutlich besser ab als andere.“
Ablehnung nicht einfach annehmen
Konkret bezieht er sich auf die Tauglichkeit als Ausweich- oder Umleitungsstrecke und die Wertigkeit für die überregionale Erreichbarkeit und die Verbindung zu Zielen außerhalb von Ballungsräumen. „Daher wird sich Oberösterreich nicht mit einem ,Nein‘ aus Wien abspeisen lassen. Wir sehen hohes Potenzial für die Summerauerbahn im Nah- und Fernverkehr“, so der schwarze Landesgeschäftsführer.
Steigende Nachfrage erwartet
Es sei auch absurd, dass Verkehrsministerium und ÖBB in einem Atemzug die Vorzüge der Summerauerbahn hervorheben, sie dann aber aus dem Bauprogramm streichen. Konkret heißt es: „Durch die Neubaustrecke entsteht eine attraktive und konkurrenzfähige Fernverkehrsverbindung zwischen Linz und Prag.“ Zudem erwarten die ÖBB für den Güterverkehr wortwörtlich eine weiter „steigende Nachfrage“.
Auch FP kritisiert
Auch für den Mühlviertler FP-Verkehrssprecher Peter Handlos ist das Linksliegenlassen der Summerauerbahn unverständlich. Kritik gibt’s auch in Richtung VP: „Sie sitzt mit den Grünen auf der Regierungsbank in Wien. Warum spricht sie nicht mit ihrem Koalitionspartner über dieses wichtige Projekt?“
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