Nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen brach die Aktie nachbörslich um 15 Prozent auf 3,33 Dollar (2,6 Euro) ein. Das ist ein neuer Tiefstand. Beim Börsengang vor einem Jahr hatte das Papier noch 20 Dollar gekostet. Groupon galt sogar als Wegbereiter für das soziale Netzwerk Facebook an den Kapitalmarkt. Auch Facebooks Aktie steht im Keller, wenngleich der Absturz weniger dramatisch als bei Groupon ausfiel.
Was die Anleger verstimmte, war das abflauende Wachstum: Im dritten Quartal setzte Groupon 569 Millionen Dollar (446,8 Millionen Euro) um - das war ein Plus von 32 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal hatte Groupon jedoch noch um 45 Prozent zulegen können, im ersten Quartal sogar um 89 Prozent. Dabei versucht das Unternehmen fieberhaft, das Geschäft über die Rabattcoupons hinaus auszuweiten.
Immerhin konnte Groupon seinen Quartalsverlust auf drei Millionen Dollar eindämmen, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Minus von 54 Millionen Dollar aufgelaufen war. Groupon steckt viel Geld ins Gewinnen von Unternehmen wie Restaurants oder Dienstleistern für das Rabattangebot und Verwalten der Schnäppchen.
Zweifel an Geschäftsmodell
Schon seit einiger Zeit hegen Anleger allerdings Zweifel daran, dass das Geschäftsmodell überhaupt auf Dauer funktionieren kann. Einige Konkurrenten haben bereits die Segel gestrichen. Amazon schrieb jüngst fast seine gesamte Investition in den Groupon-Rivalen LivingSocial ab.
Groupon hatte von Anfang an einen schweren Stand an der Börse. Das Schnäppchenportal verspielte viel Vertrauen durch schlampige oder allzu kreative Buchführung. Auf Druck der Börsenaufsicht SEC musste Groupon seine Geschäftszahlen mehrfach korrigieren.
Gewerbetreibende können bei dem Schnäppchen-Portal Rabattcoupons anbieten. Der Deal kommt zustande, wenn eine bestimmte Anzahl von Interessenten zuschlägt. Das Unternehmen erhält dann einen Teil der Einnahmen. Ende September hatte Groupon 39,5 Millionen aktive Kunden.
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